Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Herausfordernde Zeiten erfordern von uns allen Anpassungen. So sollten wir uns unverschämte Gewinne endlich mal gewöhnen.

Apples Irgendwas

So langsam komme ich nicht mehr mit, was Produktpräsentation und Ankündigungen von Apple angeht. Neues aus Cupertino drängte sich mir dann aber in meinem Postfach auf. Das muss man tatsächlich wörtlich nehmen, denn in der Listenansicht von Mail erscheint der Newsletter von Apple blau hervorgehoben. Aufdringlich, aber was erwartet man schon von dem Konzern? Man macht neuerdings großes Bohei um etwas, was andere schon seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten haben.

Gut, das muss ich jetzt wohl etwas genauer erklären. Kommen wir daher zu einer Anpassung von Apples eigenem Mailprogramm, über die ich mich einerseits ziemlich freue. Deshalb freue, weil es Feature eingeführt werden, die ich bei Outlook schon vor über 15 Jahren kennengelernt habe. Nicht nur das, es sind Funktionen, die ich im Zusammenhang mit E-Mails im täglichen Workflow für essenziell hatte. Vor einigen Jahren erkannte Google das auch, sodass bei Google Mail über die Weboberfläche die Funktionen auch verfügbar sind.

Apple verspricht für Mail im neuen Betriebssystem Ventura:

Du kannst das Senden von gerade verschickten E‑Mails ganz einfach rückgängig machen, Nachrichten zu einem beliebigen Zeitpunkt versenden lassen und Erinnerungen erhalten, um Nachrichten später zu beantworten oder erneut zu lesen. Außerdem kannst du Rich Links hinzufügen, damit deine E‑Mail auf einen Blick noch mehr Details enthält. Und wenn du mal einen Anhang oder Empfänger:innen vergisst, erkennt Mail das und fragt, ob du diese hinzufügen möchtest.

Wirklich, nett kopiert von Mircosoft und Google. Abgesehen davon sind das die Funktionen, auch die ich lange sehnsüchtig gewartet habe.

Bahn verspricht Anpassungen

Lassen wir den Apfel mal in Ruhe und beschäftigen uns mit einem weiteren Lieblings-Aufreger: die Bahn. Jenseits des 9-Euro-Tickets gibt es da noch andere bewegende Dinge. Wobei man eigentlich froh ist, wenn sich bei der Bahn überhaupt etwas bewegt. Bei den Preisen gibt es kleine Anpassungen. Jubel ist hier aber nicht angebracht, denn wenn eine Anpassung hinsichtlich der Preise bei der Bahn erfolgt, bedeutet das meistens nichts Gutes. Pünktlich zum Sommer werden die Reservierungen teurer. So soll eine Reservierung in der 2. Klasse künftig 4,50 Euro statt bisher 4 Euro kosten. In der 1. Klasse werden aus 5,30 Euro künftig 5,90 Euro. Weiterhin gilt aber bei der 1. Klasse, dass die Kosten für die Reservierung bei einem gleichzeitigen Ticketkauf entfallen.

Im Ergebnis betrifft die Erhöhung vor allem diejenigen, die aufgrund überfüllte Nahverkehrszüge sofern möglich auf die 2. Klasse im Fernverkehr wechsel und dort reservieren wollen — was man eigentlich auf gut frequentierten Strecken immer machen sollte.

Die Anpassungen beim Gewinn der Mineralölkonzerne erwähnen wir an dieser Stelle lediglich kurz. Sie sind es, die von dem Tankrabatt am meisten profitieren. Bereits im ersten Quartal 2022 haben die Mineralölkonzerne mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr verdient. Aber eine Übergewinnsteuer, wie bereits in Italien und Großbritannien eingeführt wurde, lehnt Bundesfinanzminister Christian Lindern (FDP) ab. Den Rest regelt dann der Markt — bei den nächsten Wahlen.

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