Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Frankenstein nutzt Klemmbausteine

Der Mensch als Schöpfer seiner Umgebung und auch seiner selbst. Im Spiegel lächelt uns wissend Viktor Frankenstein entgegen.

Mythos eines Monsters

Von der englischen Autorin Mary Shelley stammte der 1818 veröffentlichte Roman „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“. Zum meiner Schande muss ich gestehen, diesen nie gelesen, wohl aber einige der zahllosen Verfilmungen gesehen zu haben. Dabei werde ich den Verdacht nicht los, nicht der einzige zu sein, auf den das zutrifft.

Unabhängig von der Romanvorlage hat sich bei den meisten von uns etwas entwickelt, was sie sich unter Frankenstein vorstellen. Wer etwas aufgepasst hat, weiss, dass der Name des Monsters anders lautet und Viktor Frankenstein sein Erschaffer ist.

Im Kern Erzählung geht es um ein Wesen, welches aus menschlichen Körperteilen zusammengesetzt und durch Strom zum Leben erweckt wird. Man kann den Hintergründen der Erzählung nachgehen, tiefgründiges hineininterpretieren oder sich einfach eine Dokumentation zum Mythos Frankenstein in der Mediathek des ZDF zu Gemüte führen.

Persönlich halte ich nicht so viel davon, Erzählungen und Romane immer auf die Goldwaage zum legen. Interpretation im Deutschunterricht habe ich streckenweise gehasst. „Was will uns der Dichter damit sagen?“ — ein ziemlich idiotische Frage, das es genügend Roman auch der Weltliteratur gibt, die unter Drogeneinfluss (Alkohol bei Ernest Hemingway) zu stande gekommen sind. Aber ich schweife ab. Eigentlich geht es mir ja um Klemmbausteine und das Prinzip dahinter.

Dänemark grüßt Frankenstein

Zugegeben, Klemmbausteine und Frankenstein hört sich sehr merkwürdig an. Beim Monstern und MOCs (My own creations) geht es darum, dass etwas Neues aus unterschiedlichen Einzelteilen zusammengesetzt wurde. Kreativität und Schöpfergeist, das steckt bei uns Menschen einfach in den Genen. Auch wenn wir wie im Fall von Frankenstein manchmal auch Grenzen überschreiten. Apropos Gene, Genforschung ist ebenfalls ein streckenweise gruseliges Thema.

Zurück aber zu den Klemmbausteinen. Für den missratenen Rennwagen vom vergangenen Wochenende gibt es neues Leben. Aus ihm wird eine Art Mars Rover. Zusammengesetzt aus unterschiedlichen Teilen und mit Hilfe von Strom zum Leben erweckt. Das jedenfalls ist mein Plan beim Bau. Das Ganze nenne ich Frankenstein-Methode, nicht nur wegen des Stroms. Die Klemmbausteine stammen aus dem Rennwagen. Andere Teile wie etwa die Kette oder die Laufräder vom „Arduino FPV RC Tracked Car“, die ich in Fusion 360 auf Steckverbindungen adaptierte. Weiter Teile wie die Halterungen für Motoren, Motorshield und ähnliches habe ich komplett selber entworfen.

Dazu kommt dann ein ESP32 Mikrocontroller für das Fahrzeug und ein weiterer für die Steuerung. Gefühlt habe ich gerade die Hälfte geschafft, es steckt noch eine Menge Feinarbeit drin. Anders als der Arzt im Roman fürchte ich mich aber nicht vor meiner Schöpfung, im Gegenteil.

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