Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Als flankierende Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie ist jedes Testzentrum wichtig. Dubiose Machenschaften ruinieren aber den Ruf.

James, James Corona

Nach monatelanger Pandemie wird es irgendwann dann doch „Keine Zeit zu sterben“ heißen. Nicht bei irgendeinem Streaming-Portal, sondern in den Kinos. Und das, obwohl Amazon jüngst Metro-Goldwyn-Mayer (MGM, die mit dem Löwen) aufgekauft hat. Schon als Kinder brachte man uns ja bei, dass Brokkoli gesund sei. Über das Gemüse wird sich gestritten, aber das Familienunternehmen Broccoli ist es auf jeden Fall — für die Kinos und Bond-Fans.

Schon seit Jahrzehnten sind die Broccolis verantwortlich für die Produktion der James Bond Filme. Die mit MGM geschlossenen Verträge sichern ihnen weitgehende Recht zu, sodass das Schicksal von James Bond unter ihrer Kontrolle bleibt.

Mich persönlich freut das ungemein, da ich schon befürchtet hatte, Apple würde sich den neusten Bond-Film schnappen. Dem Konzern nehme ich noch immer übel, was es mit „Greyhound – Schlacht im Atlantik“ gemacht hat. Der Film ist exklusiv nur bei Apple+ zu sehen, sofern man ein Abo abschließt. Ich frage mich immer häufiger, wer den zum Henker die ganzen Streamingdienste geraucht, vor allem, wer sie denn bezahlen kann. Wenn man alles abonniert, kann man auch gleich ein Kino kaufen. Einige davon dürften mittlerweile insolvenzbedingt günstig zu haben sein.

Goldgrube Testzentrum

Günstig zu haben sind auch die sogenannten Bürgertests. Man muss einfach nur ins nächste Testzentrum und kann dort kostenlos einen Test machen lassen. Dafür gibt es dann einen Nachweis, der einem freien Einkaufen oder so ähnlich garantiert. Vorgestern warb sogar ein Möbelhaus in Ostfriesland damit, dass bei ihnen keine Testbescheinigung benötigt. Man könne den Corona-Schnelltest vor Ort im eigenen Testzentrum machen lassen.

Möglicherweise ist das für das Möbelhaus sogar lukrativer als der Verkauf von Polstergarnituren. Denn auch wenn der Test für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos ist, ist er nicht umsonst. Das jeweilige Testzentrum bekommt dafür vom Staat 18 Euro, wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet.

Über die Diskrepanz zwischen dem in Rechnung gestellten Betrag und die tatsächlichen Kosten kann man diskutieren. Denn wie schon bei den Masken gibt es da eine Preisdifferenz zwischen den tatsächlichen und angesetzten Sachkosten.

Das jedoch ein Testzentrum ohne Nachweis abrechnen kann mit eigenen, sogar völlig aus der Luft gegriffenen Zahlen für durchgeführte Test, ist indiskutable. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um eine Vertrauenserrosion abzuwenden. Für mich klingt es zudem haarsträubend, dass jeder Hinz und Kunz nach einer kurzen Onlineschulung ein Testzentrum aufmachen kann. Die Durchführung von Test gehört in die Hände von medizinisch qualifiziertem Personal.

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