Der Deutschen Wetterdienst prognostiziert für diesen Sommer eine erneute Dürre. Die Trockenheit aus dem Vorjahr könnte zur Gewohnheit werden.
Kleine Kartoffeln
Die Dürre des vergangenen Sommers hatte sicht- und spürbare Auswirkungen. Als die Monate der Trockenheit endlich hinter uns lagen, dauert es noch lange, bis sich auch die Natur wieder erholte. Zumindest erholte sich das, was sich noch erholen konnte.
Monate später zeigte isch dann, mit welchen weiteren Folgen wir rechnen mussten — im wahrsten Sinne des Wortes. Lebensmittel wurde auf Grund der Dürre teuer, gut erkennbar etwa bei Kartoffeln und Brot.
Für dieses Jahr wird bereits jetzt erneut vor einer Dürre gewarnt. Zu befürchten ist, dass wir nicht nur mit extremen Jahren, sondern mit einem Dauerzustand rechnen müssen. Das sind keine besonders guten Nachrichten. Weder für Verbraucher noch für Bauern. Für letzter ist jetzt eine besondere Versicherung im Gespräch, die das südlichste Bundesland zum Ausgleich von Ernteausfällen durchsetzen möchte. Für 2018 sprang der Staat ein, zumindest wurde das so verkündet. Mit der Umsetzung klappt es allerdings noch nicht so ganz, denn nach wie vor warten einige Landwirte auf die beantragte Unterstützung.
Die Idee, dies über eine Versicherung zu lösen, hört sich auf den ersten Blick charmant an, vor allen, wenn die Lösung schneller und unbürokratischer das Geld an die Betroffenen leitet.
Versicherung gegen Dürre
Bereits jetzt können sich Landwirte gegen diverse Naturkatastrophen versichern lassen, etwa gegen Hagel und Sturm, Starkregen und Frost, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Auch eine Versicherung gegen Dürre sei möglich, allerdings sei diese mit sehr hohen Kosten verbunden.
Um das zu verstehen, muss man sich so eine Versicherung wie eine Art Wettbüro vorstellen. Je geringer die Wahrscheinlichkeit, das ein bestimmtes Ereignis zur gleichen Zeit alle Versicherten trifft, desto günstiger der Kurs. Mit anderen Worten: letztendlich wettet so eine Versicherung gegen ihre Kunden, hofft also, dass der Versicherungsfall möglichst nicht eintritt. Möglicherweise ist das jetzt laienhaft erklärt, dürfte aber zumindest das Prinzip im Ansatz etwas verständlicher gemacht haben. Ein Dürre, die ganz Deutschland betrifft, führt nicht dazu, dass Versicherungen dagegen ein saugünstiges Produkt im Portfolio haben.
An dieser Stelle soll dann, so lautet der Wunsch aus der CSU, wieder der Staat einspringen. Paritätisch soll der sich an Versicherungsprämie beteiligen, so in etwa, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich die Zahlungen in die Krankenkasse teilen. Das hört sich nicht nur befremdlich an, sondern ist es auch.
Zum einen ist es ohne Dürre erstmal ein gigantisches Subventionsprogramm für die Versicherungen. Zum anderen sei die Frage erlaubt, warum die Allgemeinheit überhaupt aufkommen muss, wenn die Landwirte unter der Dürre leiden. Dabei geht es weniger darum, wer Schuld am Klimawandel trägt, sondern um darum, ob für ein unternehmerisches Risiko die Allgemeinheit in Haftung genommen wird. Letztendlich sind Landwirte, abzüglich aller Bauernhofromantik, Unternehmer.
Eine Antwort
Danke für Deine Information. Das ist ja wirklich besorgniserregend.
Wir werden in unserem Garten den Boden gut mulchen. Das wird im Sommer hoffentlich Wasser einsparen.
Leider haben Bauern diese Möglichkeit nicht, da die Flächen einfach zu groß sind. Das ist auf Dauer wirklich fatal. Viele Ernten gingen im letzten Jahr kaputt und dieses Jahr wird es erneut so sein. Man ist irgendwie so machtlos dagegen.
Mit dem Unternehmertum hast Du natürlich Recht. Trotzdem tun mir die Bauern leid und letzten Endes wirkt es sich ja dann doch auf uns alle aus. (Preise)