Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eingeweihte kennen den Unterschied zwischen „kalter Kaffee“ und „kaltgebrühter Kaffee“. Bei einem handelt es sich schlichtweg um Reste, das andere ist eine bewusste Form der Zubereitung.

Viva la Mexico

Von Kaffee habe ich eindeutig mehr Ahnung als von Fußball. Selbst bei der WM bliebt bei uns zu Hause der Fernseher kalt. Es wird auch nicht fremd geschaut, denn ich bin definitiv kein Fußballfreund. Leider lässt es sich, sofern man nicht auf einer einsamen Insel lebt, nicht vermeiden, doch irgendwie etwas mit zu bekommen. Die Fußballweltmeisterschaft findet ja meistens im Sommer satt. Also dann, wenn man die Fenster und Türen am Abend auf hat. Und somit unfreiwillig von den Nachbarn beschallt wird.
Gestern aber war es verblüffend leise draußen. Selbst als die deutsche Mannschaft spielte. Nun gibt es hier in der autofreien Siedlung im Anschluss natürlich keinen Autokorso — obwohl hier sicherlich ein paar Mexikaner leben. Die hatten nämlich im Gegensatz zu den Fans der deutschen Mannschaft gestern Grund zu feiern. Ein 1:0 Sieg gegen Deutschland. Was wohl dran liegt, dass die deutsche Mannschaft etwas an kalten Kaffee erinnert: abgestanden und irgendwie ohne richtigen Pep. Kaltgebrühter Kaffee ist dagegen deutlich anders.

kaltegebrühter Kaffee zaubert ein Lächeln

kaboompics / Pixabay

Geheimtipp kaltgebrühter Kaffee

Eins vorweg, kaltgebrühter Kaffee ist längst kein Geheimtipp mehr. Man könnte es zwar immer noch als so eine Art Hipster-Ding verschreien, aber tatsächlich ist es eine ziemlich praktische Art der Kaffeezubereitung. Vor allem deshalb, weil sich kaltgebrühter Kaffee vielfältig verwenden lässt.
Zunächst aber mal zur eigentlichen Zubereitung. Die drei wichtigsten Zutaten sind frisch gemahlener Kaffee, Wasser und Geduld. Der Kaffee sollte wie für den Handfilter gemahlen werden. Für 500 ml Wasser verwendet man 80 g Kaffee. Im Prinzip kann man das in einem größeren Twist Off Glas zubereiten — so haben wir angefangen. Auch in der French Presse geht es. Bei beiden Arten muss man nach 24 Stunden (so lange sollte der Kaffe nämlich im Kühlschrank ziehen) umfüllen.
Erheblich bequemer geht es mit speziellen Kannen, bei uns zu Hause ist jetzt die Hario Mizudashi im Einsatz. Praktisch, weil man hier am nächsten Tag einfach nur den Filter herausnehmen muss, die Kanne mit dem Kaffee kann dann wieder zurück in den Kühlschrank.
Wofür ist aber dann der kaltgebrühte Kaffee gut?

Rezeptvorschläge

Kaltgebrühter Kaffee lässt sich sehr vielseitig einsetzen — man sollte allerdings immer daran denken, dass es sich um ein Konzentrat handelt. Pur schmeckt er gut über Vanilleeis. Für Faule wie mich ist es auch eine schnelle Alternativ, um morgens einen Kaffee zu machen. Etwa ein Drittel kaltgebrühter Kaffee wird mit kochend heißem Wasser in einem größeren Becher aufgefüllt. Das Ergebnis schmeckt erstaunlich ähnlich wie Instant-Kaffee.
Genial als Kickstarter in einen längeren Abend ist der kaltgebrühte Kaffee auch mit Kakao aus Hafermilch. Eiskalt schmeckt das bei sommerlichen Temperaturen ziemlich erfrischend und vertreibt die Müdigkeit.

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