Für eine gute Regenjacke gilt eigentlich der auf den Sport gemünzte Spruch. Never change a winning team.
Regen ohne Sommer
Derzeit haben wir zumindest in Ostfriesland keine Sommer. Dafür reichlich Regen, der an anderen Ecken des Kontinents fehlt. Nach mehr als fünf Wochen Regen hintereinander, lediglich unterbrochen von Phasen kurzer Wolkenauflockerung, liegen bei mir die Nerven blank. Derzeit befinde ich mich in der ersten Urlaubswoche, Fahrradfahren machen bei dem Wetter keinen Spaß — jedenfalls nicht mir und meiner Frau.
Aber wie heißt es so schön „nützt ja nichts“. Abgesehen davon pflegte einer meiner Sportlehrer immer zu sagen: „Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung“
Womit wir dann beim Thema wären. Bei dem derzeitigen Wetter bedarf es definitiv einer guten Regenjacke. Für eine Tour kauften wir uns gestern noch zwei neue bei einem lokalen Fahrradhändler. Nicht die erst besten Jacken, aber vermutlich auch nicht die besten.
Bei meiner Frau ist es wohl die sechste oder siebte Regenjacke, die sie sich gekauft hat. Bei den bisherigen kann man eigentlich nur für mangelhaft für den echten Außeneinsatz sprechen. Sie sind modische Schönwetter-Jacken, die ein paar Tropfen Sprühregen abhalten. Mehr aber auch nicht. Alleine die Strecke bis zur Schule reicht bei ostfriesischem Regen aus, um den größten Teil der Jacken von beiden Seite nass werden zu lassen — und ist es definitiv kein Kondenswasser.
Richtige Regenjacke finden
Bedingt durchs Home-Office bin ich nicht so regelmäßig unterwegs wie meine Frau, habe aber gerade im Hinblick auf längere Touren das gleiche Problem. So richtig zufrieden bin ich mit dem, was ich an Regenjacken habe, nicht. Heute Morgen beim Frühstück gingen wir noch mal unseren gestrigen Kauf durch, sprachen auch über Materialeigenschaften. Die Jacken haben eine Wassersäule von 10.000 mm. Das hört sich viel an und wurde uns auch als gut vom Verkäufer suggeriert. Tatsächlich ist das nicht besonders doll. So eine Regenjacke hält Nieselregen ab. Mehr aber auch nicht.
Nieselregen ist genau das, was mir bei einer Fahrradtour keine Sorgen macht. Sondern der echte Regen, wie man hier in unseren Breitengraden vorfindet. Mit anderen Worten, die neuen Jacken sind eigentlich ein Fehlkauf. Wir werden sie jetzt trotzdem testen, denn sie benötigen zumindest keine chemische Beschichtung wie die anderen Jacken meiner Frau.
Ebenfalls beim Frühstück fiel dann ein, was ich mal vor längerer Zeit wusste. Mit dem Thema richtige Regenjacke habe ich mich nämlich bereits Anfang der 1990er Jahre beschäftigt in Vorbereitung einer vierwöchigen Fahrradtour durch Schottland.
Damals kam nur Gore-Tex infrage, kein Texapor, SympaTex oder sonst was. Damals entschied ich mich für eine Regenjacke von Berghaus aus 3-Lagen-Gore-Tex, bei dem Gore-Tex mit dem Trägermaterial fest verbunden war.
Praxistauglichkeit
In den vier Wochen ließ mich die Jacke nie im Stich und immer trocken. Auch noch eine ganze Zeit lang danach, als dunkles Lila noch nicht außer Mode war und vor allem Herr Boley noch etwas weniger auf die Waage mitbrachte. Nach den vielen und auch teuren Fehlkäufen werden meine Frau und ich wohl die nächsten Jacken wieder mit Gore-Tex Membran kaufen — sofern nicht jemand anders einen besseren Vorschlag hat.
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