Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die meisten Bahnhöfe in Deutschland haben eine erstaunliche Gemeinsamkeit mit der AfD. Sie sind verkommen und bieten keine echte Alternative.

Europas Feinde

Beim Reichsparteitag, sorry der Europawahlversammlung der AfD in Magdeburg zeigte sich am Wochenende deutlich, wie weit rechts die Partei steht. Sogenannte Gemäßigte sind lediglich eine Randerscheinung. Aus der Europäischen Union will man ein Europa der Vaterländer machen.

Meiner Meinung nach (und damit stehe ich vermutlich nicht alleine) bewegt sich die AfD nicht mehr auf dem Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Bei der Diskussion um ein Verbot der Partei lässt sich trefflich darüber schwadronieren, man müsse die Partei politische bekämpfen. Das hat, wie wir sehen, in den letzten Jahren hervorragend geklappt — Ironiemodus aus. Die Partei ist nicht nur radikaler geworden und hat sich in vielen Nächten der langen Messer von der Gemäßigten in ihren Reihen entledigt, sondern sie erzielt immer höhere Umfragewerte. Die schlagen sich auch in bessere Wahlergebnisse um.

Man kann an dieser Stelle weiter diskutieren und Deutschlands und Europas Feinde weiter gewähren lassen, weil man einfach die Augen verschließt. Oder aber man begegnet den Verfassungsfeinden endlich mit der erforderlichen Härte. Andernfalls werden wir eines Morgens in einem Land aufwachen, in dem unsere Grundwerte, Minderheiten und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Die wirkliche Alternative für Deutschland ist es, diese Partei zu verbieten. Bleiben wir bei Alternativen, wechseln aber das Thema.

Deutschlands Bahnhöfe

Mit dem Niederachsenticket lässt sich nicht nur kostengünstig innerhalb des namensgebenden Bundeslandes reisen, sondern es lassen sich auch ganz unterschiedliche Bahnhöfe „bewundern“. Früher hieß es, Bahnhöfe seien das Aushängeschild einer Stadt. Es sind keine Orte des Ankommens und Reisens, sondern des offensichtlichen Verfalls.

Wer etwa in Oldenburg auf den Bahnsteig tritt, möchte am liebsten wieder zurück in den Zug und weiterfahren — provisorische Überdachung, wucherndes Unkraut, Verfall. Bloß wohin? Auch anderswo sehen die Bahnhöfe nicht besser aus. Obwohl, wenn ich in den letzten drei Jahren eher weniger gefahren bin, im Verhältnis zu den vielen Jahren davor, viel geändert haben dürfte sich vermutlich nicht.

Bahnhöfe verkommen in Deutschland, das ist keine Einbildung. Vermutlich ist eine der Ausreden, es würde an Geld mangeln. Allerdings ist das nicht korrekt. Geld ist da, es hat nur jemand anders. So sollte meiner Meinung nach jegliche Subventionierung des Flugverkehrs umgehend eingestellt werden. Reisen mit der Bahn muss oberste Priorität im Verkehrsministerium bekommen. Die Attraktivität dieser Reiseform hängt nicht nur alleine an günstigen Ticketpreisen, sondern auch an den Bahnhöfen. Niemand fährt gerne mit dem Zug, wenn er auf unbedachten Bahnsteigen irgendwo in der Provinz auf einen verspäteten Zug warten müsste.

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