Man(n) kann eine viel zu kleine Schrift auf Spielkarten verantwortlich machen. Oder sich die Notwendigkeit einer Lesebrille eingestehen.
Brillengeschichten
Brillen und ich, eigentlich ist das eine Geschichte mit Missverständnissen. Als Kind interessierte mich das Thema in keinster Weise. Ich konnte gut sehen, Augenärzte konnten damals keine Sehschwäche feststellen. Als Jugendlicher kam ich dann auf die Idee, eine Brille würde mir stehen. Zu Beginn der Oberstufe wurde dann zum ersten Mal ein Wunsch daraus, der zum Kauf einer Brille mit Fensterglas führte. Ein paar mal trug ich die auch, dann hatte sich das Thema wieder erledigt.
Als ich dann später für die RAG-Bildung arbeitet, kaufte ich mir wieder eine Brille ohne Sehstärke aus dem Gefühl heraus, unbedingt seriöser und älter wirken zu wollen. Diese Brille trug ich dann tatsächlich recht häufig — zumindest bis zum nächsten Job.
Mit der Seit wuchs ich dann aus dem Thema heraus, ich wurde älter und ruhiger. Älter werden, insbesondere wenn man viele liest und viel am Bildschirm arbeitet, bedeutet aber auch, dass die Augen schlechter werden. Bereits in Köln merkte ich in manchen Situationen, dass mir das Lesen schwerfiel. Etwa bei der Anzeigetafel in der U-Bahn. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Bücher ab, die ich las. Ich nahm an, es wäre mangelnde Konzentration und Ruhe als Ursache.
Man mit Lesebrille
Tatsächlich hatte sich die Sehkraft auf meinem rechten Auge verschlechtert, sodass es schlechte linke Auge nicht mehr kompensieren konnte. Im Prinzip, so erfuhr ich von einem Optiker hier in Emden, hätte ich schon sehr viel früher eine Brille benötigt. Jedenfalls, 2020 bekam ich dann meine erste Gleitsichtbrille und danach eine Arbeitsplatzbrille. Leider kam ich mit beiden nicht zurecht. Die Gleichsichtbrille war zwar fürs Fahrrad fahren ganz gut, aber Regenwetter für mich ungewohnt und durch durchs Maske-Tragen in zum Beispiel Geschäften beschlug sie auch noch.
Ich trug sie also nicht. Die Arbeitsplatzbrille stellte sich dann als absolute Fehlinvestition für meine Zwecke heraus. Wenn man nicht mehr so wie gewohnt alles in einheitlicher Schärfe auf dem Bildschirm sieht, ist das blöd. Allerdings nutze ich diese Brille seit fast einem Jahr als Lesebrille. Mit ihr kann ich immerhin Texte in Büchern wieder scharf sehen, zumindest wenn ich den Kopf still halte. Die Brille ist nämlich keine explizite Lesebrille, erwies sich aber auch zum entziffern von Texten auf Spielkarten als geeignet.
Bei mir reifte aber die Überzeugung, eine explizite Lesebrille zu benötigen. Gestern Abend am späten Nachmittag war ich dann wieder beim Optiker — allerdings bewusst bei einem anderen.
Sehkraft gleich geblieben
Beim Messen stellte sich dann heraus, dass die erste Messung 2020 wohl korrekt gewesen ist. Aber irgendwie fühlte ich mich nicht beraten wie ein Freund damals und war beziehungsweise bin mit den Brillen nicht glücklich. Die Beratung diesmal war sehr gut, Danke an dieser Stelle schon mal an Optik Hallmann in Emden.
Eigentlich wäre wohl auch keine Lesebrille erforderlich gewesen, man hätte die vorhandene Gleitsichtbrille besser einstellen können — wenn ich sie denn getragen hätte. Da ich mir aber in den Kopf gesetzt habe, eine Lesebrille zu brauchen, bekomme ich jetzt eine. So eine mit halben beziehungsweise kleineren Gläsern, so dann man die Brille auch an der Nase gut herunterschieben kann.
In etwa drei Wochen ist die Lesebrille abholbereit, dann werde ich sehe, wie gut ich damit zurecht komme.