Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eine Erhöhung der Miete deutlich über den Mietspiegel von Emden hinaus. Seit gestern wurde das leider persönlich aktuell.

Bluthochdruck für Anfänger

Dieses Jahr scheint auch nach zwei Monaten immer noch kein gutes Jahr zu werden. Die gesundheitlichen Probleme mehren sich, seit Wochen habe ich ein leises Pfeifen im linken Ohr. Ein erstes Anzeichen für Bluthochdruck. Seit gestern ist noch eindeutiger, denn jetzt prickelt es im Gesicht und mir ist ziemlich warm. Ursache dafür ist unser Vermieter, der gestern mehrmals mit meiner Frau telefonierte, um eine Mieterhöhung durchzudrücken. Gut 200 Euro will er mehr haben, was einer Mietsteigerung von rund 27 Prozent entsprechen würde.

Dabei befinden wir uns mit einem Quadratmeterpreis von 7,59 für das von uns bewohnte Haus bereits am oberen Enden, wenn man den Mietspiegel der Stadt Emden zurate zieht. Hinzu kommt das Alter des Reihenhauses, es wurde 1995 gebaut und seit dem nichts saniert. Die Gastherme stammt aus demselben Jahr und hat Energieeffizienzklasse D. Die laut Vermieter gute Lage bedeute in der Realität, dass wir an einer Durchgangsstraße wohnen. Da fährt dann auch noch regelmäßig ein Bus durch.

Kurzum, mir geht es aktuell nicht ganz so gut. Meine Frau und ich hassen es, umzuziehen. Genauso wenig wollen wir uns über den Tisch ziehen lassen. Im Recht sein, den Mietspiegel vor Augen, Recht bekommen und am Ende trotzdem verlieren — davor haben wir Angst.

Über den Mietspiegel hinaus

Der Vermieter erwähnte einleitende nämlich seinen Neffen, der für seine 66m<sup>2</sup> Wohnung angeblich die geleiche Kaltmiete zahlen würde. Eine durchaus offensichtliche Drohung mit einer Eigenbedarfskündigung, wie ich finde. Da nützt einem auch der Mietspiegel nicht viel weiter.

Letztes Jahr im Sommer hieß es noch einem persönlich Gespräch, bei der Miete würde er immer mit Augenmaß vorgehen. Das sieht jetzt ganz anders aus. Wir werden jetzt erstmal die schriftliche Mieterhöhung abwarten und damit zum Anwalt gehen. Zum Glück umfasst unsere Rechtsgüterversicherung auch Mietrecht — aber wie gesagt, Recht bekommen ist so eine Sache, wenn man am Ende doch verliert, weil der Vermieter andere Wege findet.

In jedem Fall muss der Vermieter die Mieterhöhung begründen und sich entweder auf den Mietspiegel berufen oder aber drei vergleichbare Objekte benennen, für die gleiche oder eine höhere Miete erzielt wird. Das wird auch trotz des angespannten Mietmarktes in Emden nicht so einfach werden. Selbst wenn ihm das gelingen sollte, darf er die Miete maximal um 20 Prozent erhöhen.

Wie dem auch sei, wir wissen jetzt, woran wir sind. Kein schönes Gefühl und vor allem persönlich auch eine ziemliche Enttäuschung.

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