In Ostfriesland ist man zum Teil abgeschnitten von der restlichen Welt. Schlimmer wäre jedoch ein Verlust der Bodenhaftung.
Lieber schweigen
Es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte. Schweigen ist zum Beispiel dann die beste Option, wenn man als Profi mit dem Fußballspielen eine Menge Geld verdient. Aus diesem Grund kann man die Geste der deutschen Nationalmannschaft, die sich unmittelbar vor dem Spiele gegen Japan die Hand vor den Mund hielt, gut verstehen.
Mann hätte ja keine andere Wahl gehabt, hieß es. Wenn man als Nepalese ein Jahreseinkommen von 110 Euro oder weniger hat, dann hat man keine Wahl. Da schuftet man auf Baustellen in Katar, obwohl die Arbeitsbedingungen menschenverachtend und tödlich sind. Bei einem Jahresgehalt in Millionenhöhe sieht die Sache allerdings anders aus.
Die Geste der Nationalmannschaft zeigte nur, wie abgeschnitten die Spieler von der Wirklichkeit sind. Und auch von jeglicher moralischer Haltung. Eine Doppelmoral gibt es aber auch in der deutschen Presselandschaft. Zum Beispiel bei der Süddeutschen Zeitung. Man könnte ohne Probleme auf die Berichterstattung verzichten. Macht man aber nicht, statt dessen gibt es einen Live-Ticker. Man könnte diesen freilich flankieren mit einem Hinweis, warum man denn trotz der massiven Menschenrechtsverletzung in Katar über die Spiele berichtet. Stattdessen schweigt man lieber, schließlich gibt es ein paar kritische Artikel an anderer Stelle.
Blogartikel abgeschnitten
Lassen wir das Thema Fußball-WM aber erstmal ruhen. Ich rege mich ansonsten wieder viel zu sehr darüber auf. Stichwort des heutigen Tages ist abgeschnitten. Passend gewählt, da der Blogartikel gestern abgeschnitten war. Es fehlten die letzten anderthalb Sätze. Wie kann denn so was passieren?
Nun, das liegt an meinem Workflow. Die Artikel schreibe ich alle in Markdown in Obsidian. Damit ich den Text in WordPress als HTML übernehmen kann, öffne ich den fertigen Artikel in Visual Studio Code. Dort habe ich eine Erweiterung installiert, die mit einem Tastaturkürzel aus Markdown sehr sauberes HTML macht. Für Obsidian gibt es zwei Plugins dafür, die aber beide eher unbrauchbar sind für meine Zwecke.
Den HTML-Code kopiere ich dann in den Editor von WordPress im Textmodus. Auf dem Weg dorthin kann halt schonmal was abgeschnitten werden — wie man gesehen hat.
Zumindest dem Gefühl, in Emden komplett abgeschnitten zu sein von sämtlichen Brettspieletreffen, konnte ich jetzt etwas entgegensetzen. Ab Januar wird es in der evangelischen Familienbildungsstätte ein Angebot geben. Machen statt jammern. Inwieweit das funktionieren wird, kann ich nicht einschätzen. Immerhin kann ich beim Scheitern dann sagen, ich hätte es zumindest versucht (danke Yoda für nix).