Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zitternd nahm Klaus den Umschlag und verschloss den Rucksack wieder. Auf Gleis 2 fuhr sein Zug ein. Klaus gesellte sich zu den wenigen Reisenden, die in den Wagon für die erste Klasse einstiegen. Mit seinem Ticket galt der Platz 106 als für ihn reserviert. Erschöpft ließ sich Klaus in das dunkelblaue Leder fallen. Den Rucksack verstaute er ihm Fußbereich, dann nahm er den Umschlag zur Hand. Fotos, eine Stadtplan mit Markierungen und ein paar eng beschrieben Seite Papier steckten drin. Klaus überflog den Text. Offensichtlich handelte es sich um detaillierte Anweisungen für den eigentlich Besitzer des Rucksacks.

Zwei Dinge gab es, die Klaus gleichzeitig beruhigten und nervös machten. So wie es aussah, hielt man ihn für den Empfänger des Umschlags. Zudem saß er im richtigen Zug. Nur würde er anders als geplant bis zur Endhaltestelle fahren. Zumindest dann, wenn er sich an die Anweisungen hielt. Statt seiner bevorstehenden Hochzeit hatte er jetzt einen Auftrag. Mehr Geld, wesentlich mehr Geld, als sich im Rucksack befand wurde ihm bei Erfüllung des Auftrags in Aussicht gestellt.

Service am Platz. Klaus bestellte sich Frikadellen mit Kartoffelsalat in Bio-Qualität und eine Rhabarber-Limonade. Kurz vor der Einfahrt in den nächsten Bahnhof wurde ihm das Essen serviert.

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