Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Verkäuferin ließ sich dank ihre professionellen Schulung nichts anmerken. Klaus sehr aus wie ein Obdachlose mit zufälligem Geldfund. Personen, die man als gediegenes Geschäft in Herzen der Stadt lieber nicht bediente. Der Spiegel vor der Umkleide zeigte einen anderen Klaus als den, den er kannte. Selbst die Verkäuferin musste ihre anfängliche Einschätzung korrigieren. Bei dem, was der Kunde bezahlen würde, gab es noch einen Prosecco aufs Haus.

Klaus widerstand seinem Drang, die Brause einfach runterzuspülen und trank in kleinen Schlücken aus dem Glas. Sein neues Selbst festigte sich mit jedem weiteren Schluck. Nun glich er wirklich dem Mann auf dem Ausweisfoto. Beseelt verließ er das Krögers. Später im Zug würde er sich etwas zu essen an den Platz bringen lassen, denn selbstverständlich reiste sein neues Ich 1. Klasse. Zurück im Bahnhof wollte er schon mal rauf auf den passenden Bahnsteig. Auf der der Treppe stieß er mit jemanden zusammen.

Der Fremde entschuldigte sich vielmals und vergewisserte sich, dass Klaus unversehrt war. Klaus empfand das als lästige Aufdringlichkeit, winkte ab und ging weiter die Treppe hoch. erst fiel ihm der offene Rucksack auf. Hastig blickte sich Klaus um. Vom Fremden fehlte jede Spur. Allerdings fehlte auch nichts um Rucksack. Im Gegenteil, ganz oben befand sich jetzt ein grauer Umschlag.

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