Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die katholische Kirche hat verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Jedi-Orden in Star Wars. Nur hat der Papst kein Lichtschwert.

Lego: Die Skywalker Saga

Wen zwei Dinge aufeinandertreffen, die ich bereits seit meiner Kindheit geliebt habe, ist die Versuchung sehr groß. Beim Konsolenspiel „Die Skywalker Saga“ von Lego konnte ich daher nicht widerstehen. Nach anfänglichen Überlegungen, ob für die Switch oder die Xbox X fiel die Entscheidung zugunsten der großen Leinwand. Alle neun Teile der Saga als Lego-Spiel müssen einfach angemessen gewürdigt und genossen werden.

Mittlerweile bin ich kurz vor Ende des dritten Teils der Saga. Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht ist die zum Teil verunglückte Kamerasteuerung, das ist bei älteren Lego-Titeln besser gelöst — dort macht der Mehrspielermodus auch mehr Spaß. Ansonsten stimmt bei der Skywalker Saga alles. Die Jump ’n’ Run sind ok, die Story und der Lego-typische Humor unschlagbar und das Sammeln aller Items macht süchtig. So kehre ich gerne immer wieder in schon absolvierte Level zurück, um das nächste noch nicht gelöste Puzzle zu lösen oder eine Aufgabe zu bewältigen, die vorher noch nicht schaffbar war — weil die entsprechende Figur in der Sammlung fehlte.

Für Langzeit-Motivation ist auf jeden Fall gesorgt. Meine Frau, die hin und wieder zuschaut, bekam wieder Lust auf die Kinofilme. Zum wiederholten Mal haben wir also wieder ganz von vorne mit „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ angefangen. Zum ersten Mal ist uns bei Episode I und II etwas sehr Erstaunliches aufgefallen.

Jedi sind wie die katholische Kirche

Mitten in Episode II gestern Abend vorm Fernseher traf uns beider der Blitz der Erkenntnis. Die Jedi sind wie die katholische Kirche. Sie dürfen keine Bindung eingehen, unterliegen einem strengen Kodex und folgen antiquierten Regeln. Zudem laufen sie meisten in merkwürdigen Gewändern herum. Einziger erkennbarer Unterschied ist der Umstand, dass im Hohen Rat der Jedi auch weibliche Jedi vertreten sind — wenn auch in der Unterzahl.

Mace Windu erinnert dabei in seiner Starrköpfigkeit an ein Kölner Kardinal. Und Yoda, nun ja. Der Papst verdreht zwar nicht den Satzbau, dafür aber die Lehre Christi. Der mystische Glaube an eine Macht, so was kennt die katholische Kirche genauso wie die Jedi. Selbstverständlich hat die katholische Kirche auch eine dunkle Seite. Wobei hier unklar ist, ob damit Teufel gemeint oder die dunkle Seite der Kirche (siehe Missbrauch etc.) selber.

Es gibt sogar den Glauben an einen Auserwählten, der alles ins Gleichgewicht bringen wird.

Die heimliche Liebe von Anakin Skywalker und Padmé Amidala kennt genügend Parallelen in der Welt der katholischen Kirche. Priester, die am unmenschlichen Zölibat scheitern, gibt es genügend.

Anders als die Jedi ist die katholische Kirche im Übrigen aber von erstaunlicher Dauer.

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