Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Hand in ihrer rechten Hosentasche umklammerte den USB-Stick. Darauf befand sich eine Kopie sämtlicher Dateien von Joshs elektrischem Osterhasen.

Seine Entwürfe, die technischen Beschreibungen inklusive Bauanleitung. Sogar die Bestenliste der Komponenten. Wenn man sich etwas auskannte, ließ sich in einem gemeinsamen WLAN einiges an Dateien abgreifen. Marita kannte sich aus. Evangelische Theologie auf Lehramt interessierte sie nur am Rande. Für das, was sie eigentlich tat, gab es aber ein verdammt gute Tarnung ab.

Josh selber erkannte vermutlich nicht das wirkliche Potenzial seiner Erfindung. Im Gegensatz zu Marita. Bereits nach den ersten Entwürfen von Josh gelang es ihr mit Leichtigkeit, einen zahlungskräftigen Interessenten zu finden. Osthasen aus Schokolade versprachen kein lohnenswertes Geschäft mehr. So manche traditionelle Hersteller erkannte die Zeichen der Zeit und sattelte um. Einige davon drückte der Schuhe ziemlich stark. Sie verzichteten darauf, Fragen zu stellen.

Schummeriges Licht drang aus Bozis Weinstube. Hier sollte die Übergabe stattfinden. Nervös ging Marita vor dem Eingang auf und ab. Ein persönliches Treffen gefiel ihr so gar nicht. Ohne treffen keinen Deal. Die letzte Nachricht des Käufers ließ keine andere Option über.

Im Wohnheim in Universitätsnähe in einer WG im vierten Stock versetzte eine Hand den Rechner von Josh in den Ruhezustand. Insa legte ihm eine Decke über die Schultern, ließ seinen Kopf aber auf der Schreibtischplatte liegen.

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