Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zwischen all der Hoffnungslosigkeit in diesen Tagen ist ein rotes Klapprad ein Stück Sonnenschein. Mehr als ein Fahrrad braucht man immer.

Kriegslügen

Jeder weitere Tag, an dem der Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine fortgesetzt wird, lässt die Hoffnung weiter schwinden. Menschen sterben, wichtige Infrastruktur wird zerstört — wie soll da ein Frieden möglich sein? Entweder wird die Ukraine komplett unterworfen durch Putin oder aber der russische Präsident wird gestürzt. Letzteres erscheint aktuell sehr unwahrscheinlich, auch wenn immer mehr russische Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gehen und gegen den Krieg demonstrieren.

Wobei, laut offiziellem Sprachgebrauch ist das kein Krieg, sondern eine militärische Spezialoperation. Das hat sich der feine Herr Putin schön abgeschaut. Wenn es denn kein Krieg ist, dann wohl die Endlösung der Ukraine-Frage. Ja, genau, in dieser Gesellschaft bewegt sich Putin. Kriegslügen, Abschaffung der Pressefreiheit, Zensur. Ein Ausweg scheint nur darin zu bestehen, dass Putin von jemanden aus seinem inneren Zirkel gestürzt wird — um in seiner Sprachregelung zu bleiben.

Erhellend an diesem Montag ist lediglich das Frühlingswetter. Immer noch sehr frisch, aber es gibt zumindest keinen Anlass mehr, sich aufgrund der tristen Aussicht aufzuhängen. Man scharrt mit den Hufen und hört das Fahrrad wiehern.

Trend zum Klapprad

Meine Aussage vor einigen Monaten muss ich korrigieren. Der Trend geht nicht zum Zweit-Rad, sondern zum Dritt-Rad. Persönlich halte ich das bei einem autofreien Haushalt für vertretbar. Zusammen kommen meine Frau und ich jetzt auf sechs Fahrräder. Allerdings ist bei jedem von uns das dritte Rad ein Klapprad. Bei uns beiden hatte ein Tern vergangenen Mittwoch Einzug.

Wozu drei Fahrräder und vor allem, wozu ein Klapprad? Nun, recht schnell erklärt. Mein Alltagsrad ist das 30 Jahre alte Fahrrad, welches ich zum Abitur geschenkt bekommen habe. Zusätzlich habe ich noch ein Tourenrad mit Riemenantrieb, angeschafft nach dem Umzug nach Ostfriesland. Dazu kam dann jetzt noch besagtes Klapprad.

Für die Anschaffung sprachen mehrere Gründe. In der Bahn und auf Fähren zahlt man dafür nichts extra und muss auch vorher nichts reservieren. Auf diese Weise werden meine Frau und ich etwas mobiler hier in Ostfriesland, da wir mit der Bahn Richtung Leer oder nach Norden fahren und dann mit dem Klapprad weiter kommen.

Auf den Inseln macht das kleine Fahrrad den Einkauf einfacher. Schließlich noch unser Plan, längere Fahrradtouren mit Übernachtung im Hotel zu machen. Selbst wenn es keine Unterstellmöglichkeit für die Räder gibt, ist das kein Problem mehr. Das Fahrrad kommt zusammengeklappt einfach mit aufs Hotelzimmer.

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