Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In der Masse zerstört der Tourismus die Grundlagen. Ein nicht besonders neues Phänomen frisst die Natur weiter auf.

Pandemie ohne Ausgang

Nachdem wir hier zu Hause beide vollständig geimpft sind, wagen wir uns langsam wieder an Treffen mit anderen Menschen in geschlossenen Räumen heran. Oder anders ausgedrückt, endlich gibt es wieder Brettspielabende, wenn erstmal im kleinen Kreis. Am vergangene Freitag wurde der Klingone (ich) völlig von der Föderation „überzeugt“ was zur Besetzung von Kronos führte. Nur ein einzelner Bird of Prey konnte in den Warb flüchten. Währenddessen sahen die schwer bewaffneten Romulaner tatenlos zu.

Nach drei Stunden Spielzeit quatschen wir dann noch eine ganze Zeit über Gott und die Welt und Politik im Allgemeinen. Schließlich sind ja an diesem Wochenende Bundestagswahlen. Ein Satz, eine Frage hallt mir seit dem durch den Kopf. Gibt es eigentlich irgendeine Form von Exit-Strategie aus der Pandemie und den derzeit noch geltenden Beschränkungen? Obwohl ich mich wirklich täglich mit Politik beschäftige, habe ich mich noch nicht ernsthaft gefragt, wie lange wir noch mit Masken herumlaufen müssen. Wer hier im Blog stöbert, weiß, wie ich zu den Maßnahmen stehe. Sie haben zu über 90 Prozent immer meine Zustimmung gefunden.

Jedoch möchte ich mir nicht vorstellen, bis zu meinem Lebensende mit Maske einkaufen gehen zu müssen. Beantworten kann ich die Frage nach dem „wie lange noch“ allerdings nicht, denn ich bin kein Experte.

Ungebremster Tourismus

Auch in Bezug auf Tourismus bin ich alles andere als ein Experte. Urlaub anderswo machen hat für mich lange Zeit einen eher untergeordneten Stellenwert gehabt. Moralisch möchte ich mir auch nicht auf die Schulter klopfen, denn Nachhaltigkeit ist beim mir kein Primärziel, sondern ergibt sich aus der Art und Weise, wie meine Frau und ich Urlaub machen. Ob das bei uns in allen Aspekten sanfter Tourismus ist, kann ich daher nicht sagen. Wir nutzen öffentliche Verkehrsmittel wie die Bahn, vermeiden Flugzeug und PKW und passen uns am Zielort an. Ob in den Bergen oder auf den Nordseeinseln, selbstverständlich bewegen wir uns nur auf den ausgewiesenen Pfaden durch die Natur.

Nehmen wir mal als Beispiel Borkum. Selbst wenn alle Urlaub aufs Auto verzichten würden und sich stets vorbildlich verhalten, bekommt die Insel zunehmend ein Problem. Sie ist einfach zu beliebt. Zunehmender Tourismus stößt irgendwann an seine Grenzen, das merken nicht nur andere Inseln, sondern auch Urlaubsgebiete anderswo.

Gerade in den Alpen zerstört der Tourismus zunehmend seine Grundlage. In der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende geht es im Artikel „Höhenrausch“ um den Massentourismus. Neue Regeln sind notwendig, aber meiner Meinung nach (wie gesagt, ich bin kein Experte), kann man das nicht über den Markt regeln. Die Preise so weit anzuheben, dass sich nur noch wenige den Urlaub in den Alpen leisten können, ist keine Lösung. Die bestände für mich eher darin, Luxusunterkünfte zurückzubauen, auf spartanische zu setzen. Und wenn das noch nicht reicht, den Zugang zu beschränken und Tickets zu verlosen — nur mal so eine Idee.

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