Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nur noch sieben Tage bis zum Ende der Bundestagswahl 2021. Ein Kampf um die Stimmen der ultimativen Endgegner.

Sieben Tage Hoch

Die Prognosen für die nächsten sieben Tage stimmen uns ein auf ein sehr wechselhaftes Wetter. Parteien fürchten sich traditionell vor Wechselwählern genauso wie vor dem Einfluss des Wetters auf den Verlauf des Wahlsonntags. Ist das Wetter zu gut, gehen die Wählerinnen und Wähler lieber spazieren, heißt es. Bei Regen würden sie dagegen lieber zu Hause bleiben.

Bewölkt aber trocken, so was hört sich schon fast wie eine Prognose für die Zukunft von Armin Laschet an. Ob das aber die ideale Voraussetzung sind, um die Menschen ins Wahllokal zu locken, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, wer Ausreden vorschiebt, um von seinem Grundrecht nicht Gebrauch zu machen, mit dem stimmt irgendwas nicht. Ich für meinen Teil hielt wählen gehen schon immer für die beste Möglichkeit, Veränderungen anzustoßen. Nicht wählen gehen dagegen ändert nachweislich nichts.

Aber gut, wagen wir uns mal an eine andere Prognose. Die Parteien wissen natürlich, dass der Wähler der ultimative Endgegner ist. Wer am Ende auf dem Siegertreppchen steht, erfahren wir frühstens kommenden Sonntag ab 18 Uhr. Wenn mich nicht alles täuscht, wird Olaf Scholz derjenige sein, dessen SPD die meisten Stimmen geholt hat. Aller Wahrscheinlichkeit dürfte er dann infolgedessen neuer Bundeskanzler werden.

Erfolgreich scheitern am Endgegner

Sowohl die CDU als auch die FDP werden nicht an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Selbst wenn der Endgegner Wähler sie nicht mit einer ausreichenden Mehrheit ausstattet, muss man beide Parteien in mögliche Koalitionskonstellationen mit einbeziehen. Traut man den Umfragen, sieht die aktuelle Platzverteilung auf den vorderen Rängen wie folgt aus.

  1. SPD
  2. CDU und CSU
  3. GRÜNE

Sowohl DIE LINKE als auch die FDP werden dann als Mehrheitsbeschaffer ins Spiel kommen. Es sei denn, SPD und Union wagen eine neue Große Koalition unter anderen Vorzeichen oder es reicht für Rot-Grün. Beide Optionen halte ich persönlich für nicht wahrscheinlich. Da Union und Linke nicht zusammen passen, gibt es aus meiner Sicht drei Möglichkeiten:

  1. Union, GRÜNE und FDP
  2. SPD, GRÜNE und FDP
  3. SPD, GRÜNE, DIE LINKE

Die erste Option ist bereits vor vier Jahren gescheitert. So wie Christian Lindner, das Gesicht der FDP, gegen die Grünen bolzt („Klimaschutz by Bullerbü wird aber niemals ein Exportschlager für die Welt sein“), halte ich die Konstellation für nicht wahrscheinlich. Für Nummer zwei gilt das Gleiche. FDP und GRÜNE passen auch vom Parteiprogramm her nicht zusammen. Bleibt also Option Nummer drei, für die sich die roten Socken derzeit aufhübschen und Abstand nehmen von unsinnigen Positionen (NATO-Austritt etc.)

NRW gewinnt in jedem Fall

Wenn nicht noch ein Wunder passiert, steht ein Verlierer bereits fest. Armin Laschet wird am Endgegner scheitern, aber kann keinen Rückzieher von seiner Berlin-Zusage mehr machen. Insofern gibt es am Sonntag in jedem Fall einen Gewinner. Die Menschen in Nordrhein-Westfalen werden von Laschet als Ministerpräsidenten erlöst. Die schlechte Nachricht: Die Schulministerin Gebauer wird weiterhin mit ihrer Inkompetenz den Lehrerinnen und Lehrern in NRW das Leben schwer machen.

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