Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Wemos D1 mini bietet im Vergleich zum Arduino uno eine Reihe von Vorteilen für den Einsatz in der Schule.

Motivationsschub erfolgt

Nachdem ich mich langsam, aber sicher dem fertigen Gehäuse für meinen Wemos D1 mini herangetastet habe, konnte ich gestern endlich eine brauchbare Version fertigstellen. Darüber schrieb ich ja auch bereits. Unabhängig davon, ob man meinem Blog regelmäßig folgt oder nicht, wirft das Fragen auf. Warum ich das Ganze machen genau so wie die Frage, wohin das denn alles führen soll.

Höchste Zeit, das alles noch mal zu entwirren und klarer darzustellen. Als ich von meiner Frau das Arduino Starter-Kit überlassen bekam, fing einerseits Feuer. Auf der anderen Seite hat mich jedoch ziemlich erschrocken, was da für den Einsatz in der Schule angemacht ist. Das Begleitbuch ist eher unverschämt als geeignet, der zusammenhänge Faden fehlt genau so wie die Möglichkeiten, mehr aus den enthaltenen Teilen zu machen.

Vielleicht bin ich zu alt für diese Art der Kreativität. Vielleicht ist das Kit aber auch nur einfach schlecht. Kann man drüber diskutieren. Was jedoch als erschreckende Zahl im Raum steht, ist der Preis. Mit 70 Euro ist das Paket kein Schnäppchen. Durch die Empfindlichkeit der Teile empfiehlt es sich auch nicht, es als Klassensatz anzuschaffen, sondern müsste von den Eltern für die Schülerinnen und Schüler jeweils gekauft werden.

Zusammengefasst stehen für mich Kosten und Nutzen in einem deutlichen Missverhältnis.

Schule trifft Wemos D1 mini

Elektronik und Robotik im Unterricht kenne ich selber seit der neunten Klasse aus dem Informatikunterricht. Da ich meinen damaligen Informatikunterricht nach wie vor noch als herausragend empfinden, ist das für mich ein Stück weit Maßstab. Bei der Orientierung hilft mir auch mein eigens Lehramtsstudium — was aber hier nichts zur Sache tut. Fakt ist, in mir reifte der Wunsch nach einer bezahlbaren Lösung, mit der man Eltern überzeugen und Schülerinnen und Schüler begeistern kann.

Mit maximal 15 Euro sollten nicht nur eine Reihe von Experimenten möglich sein, sondern auch die Grundlage für eigene, kreative Projekte gelegt werden. Das bedeutet eine Reduzierung auf wenige Bauteile im Vergleich zum Starter-Kit von Arduino.

Herzstück bei meiner Zusammenstellung ist der Wemos D1 mini. Auch wenn der mini weniger Ein- und Ausgänge hat, beeindruckt er durch andere Faktoren. Mit 4MB Flash-Speicher sind passabel, wirklich genial im Vergleich etwa zum Arduino und ist der WiFi-Fähigkeit. Sogar ein Miniwebserver lässt sich auf dem Wemos D1 mini betreiben. Das erweiterte das Spektrum der Möglichkeiten, gerade für den Informatikunterricht.

So ist es etwa möglich, den Mikroprozessor über einen Telegramm-Bot Nachrichten verschicken zu lassen. Oder darüber Befehle zu empfangen. Das alles für 4,40 Euro.

Mögliche Zusammenstellung

Noch tüftle ich an der richtigen Zusammenstellung, aber es zeichnet sich schon ein erstes Bild ab. Drei verschiedenfarbige LEDs, dazu 220 Ohm Widerstände, ein Micro-Servo, einen Temperaturfühler so wie ein Minibreadboard. Dazu dann der Wemos D1 mini und ein Micro-USB-Kabel. Benötigt werden dann noch eine Handvoll Kabel und zwei Bananenstecker für die Batteriebox, die aber auch im Eigenbau entstehen soll. Den Rest spuckt dann ein 3-D-Drucker aus, weitere Teile können dann durch Lego-Technic beliebig ergänzt werden.

Die Programmierung erfolgt über die Arduino IDE. Gesteuert werden können Projekte dann später über einen Webbrowser, wenn der Wemos D1 mini im WLAN hängt. Durch die eigene Stromversorgung ist er dabei unabhängig vom Computer und kann selbstständig agieren. Mit den erwähnten Komponenten kann er in den Ruhemodus versetzt werden und alle 20 Minuten aufwachen, um ein Programm auszuführen. Zum Beispiel, die gemessene Temperatur an ein Handy (oder per Mail) zu versenden. Die Batterielaufzeit in diesem Fall beträgt mehrere Monate.

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