Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Entscheidung zwischen Pest oder Cholera fiel der CDU offensichtlich leicht. Die einzige Alternative schied vorzeitig aus.

Natürlicher Kanzlerkandidat

Die Parteivorsitzende oder der Parteivorsitzende sind in der Regel der natürliche Kanzlerkandidat. Jedenfalls wird das in den meisten deutschen Parteien so gehandhabt. Insofern ist es natürlich über die Partie hinaus interessant, wer die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer an der Spitze der CDU antreten würde.

Zur Auswahl standen drei Bewerber: Norbert Röttgen, Friedrich Merz und Armin Laschet. Drei Männer (obwohl es sich rauch genügend bessere geeignete Frauen in der CDU gibt) mit sehr unterschiedlichen Profilen und politischen Ausrichtungen.

Persönlich sortiere ich die drei in folgende Schubladen ein. Laschet steht für ein irgendwie durchwurschteln. Hemdsärmelig Politik mit Richtungswechseln, je nachdem, wo der Wind am Tag her weht. Merz steht in erster Linie für sich und einen Schmusekurs mit dem Kapital inklusive einer gehörigen Portion Lobbyismus und sozialer Kälte. Röttgen wäre der Mann der Mitte. Auf Ausgleich bedacht, erfahren und geerdet. Jemand in der Linie der noch amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel. Vor allem jemand, der frühzeitig signalisiert hat, sich eben nicht zwangsläufig als Kanzlerkandidat aufstellen, sondern etwa Markus Söder von der CSU den Vortritt zu lassen.

Eben jener Norbert Röttgen schied bereits in der ersten Wahlrunde beim heutigen CDU-Parteitag aus. Damit verpassten die Delegierten in jedem Fall eine Chance. Für den zweiten Wahlgang blieb die Wahl zischen Pest oder Cholera.

Röttgen, Pest oder Cholera

Meine Sympathie galt Röttgen. Eine Entscheidung zwischen einen der anderen beiden Bewerber ist für mich die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Letztendlich wurde es dann Armin Laschet. Merz verhindern, den Spruch haben sich dann wohl einige der Delegierten zu Herzen genommen. Ob damit das Schlimmste verhindert wurde, muss sich dann noch zeigen. Pest oder Cholera, was davon ist Armin Laschet?

Für mich ist Laschet das Symbol einer gescheiterten Landespolitik in Nordrhein-Westfalen. Er steht für das Missmanagement in NRW während der Corona-Pandemie. Unbegreiflich, wie man jemanden den Vorsitz einer Partei anvertrauen kann, der es schafft, einen Stapel Klausuren zu „verlegen“.

Mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass am Ende der Ära Merkel ein Vakuum zurückbleibt. Die CDU wird sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt und der Politik wandeln. In welche Richtung, hängt auch vom Parteivorsitzenden ab. Er ist es, der nach Merkel als Schlagmann den Takt vorgibt.

Pest oder Cholera — für mich auch eine Frage, wie die nächste Bundestagswahl verlauf wird. Wer am Ende Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler wird und in welcher Koalition. Meine Favoritin als Bundeskanzlerin ist Annalena Baerbock von den Grünen. Danach Markus Söder (CSU). Koalitionstechnisch grün irgendwas oder CDU/ CSU unter Söder auf jeden Fall mit Grün. Der SPD würden mindestens vier Jahre Position ganz guttun.

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