Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Breuer konnte über die Herkunft des Umschlags auf seinem Schreibtisch nur Mutmaßungen anstellen. Er hellt einen Zusammenhang mit dem Projekt Kalkberg jedoch für wahrscheinlich. Wie ernst es den Hintermännern wirklich war, zeigte der angebliche Unfall von Busch. Fieberhaft dachte Breuer nach. Busch gehörte nicht zu denen, die kölsche Lösungen aus Überzeugung ablehnten.

Die Intention hinter dem Umschlag blieb Breuer unklar. Möglicherweise ein Versuch, ihm umzustimmen. Wobei sein Einfluss eher als bescheiden bezeichnet werden konnte. Rationale Überlegungen halfen ihm aber in der derzeitigen Situation nicht weiter. Auf keinen Fall wollte er so enden wie Busch. Die Möglichkeit, einen seiner Kollegen ins Vertrauen zu ziehen, schloss er aus. Zwar verstand man sich gut bei dem einen oder anderen Kölsch. Wenn es jedoch darauf ankam, war sich jeder Jeck der Nächste. Nur kurz schaltete er den Rechner ein und loggte sich in SErVice ein. Im Gruppenboard hinterließ er eine Notiz. Abbau von Überstunden klang besser als eine Krankmeldung.

Die Wanduhr in der Küche zeigte Viertel vor eins. Unruhig rutschte Breuer auf dem Stuhl hin und her. Selbst durch das geschlossene Fenster drang Lärm aus dem Sommergarten vom Päffgen zu ihm hoch. Kopfschüttelnd erhob sich Breuer und dreht den Hahn am Spülbecken auf. Das erst Glas Wasser stürzte er nur so runter. Trotzdem fühlte er sich wie ausgetrocknet. Es musste dringend eine Lösung her.

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