Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zögernd stand Breuer vor den nach außen hin unscheinbaren Geschäftsräumen der Detektei. Ihr Inhaber Denzel hat über Köln hinaus einen guten Ruf. Für Breuer klang das dem Versprechen, dort professionelle Hilfe zu bekommen.

Statt schummrigen Licht in einem mit Zigarrenrauch gefüllten Raum betrat Breuer ein hellen und modern eingerichteten Raum. Am roten Empfangstresen saß eine junge Blonde. Fast wie in einer Zahnarztpraxis. Wobei die wenigsten Kunden einer Detektei zur Prophylaxe betraten. Sondern dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen war. Breuer nannte der Sekretärin seinen Namen. Selbstverständlich hatte er vorher einen Termin vereinbart. Sie führte ihn über weiße Kacheln in die hinteren Räume. Ehe er es sich versah, saß Breuer Kölns bekanntester Spürnase gegenüber. Man bot ihm ein Kaffee an.

Im Small Talk zum Aufwärmen ging es um das katastrophale FC-Spiel vom vergangenen Wochenende. Nur mit einem Ohr hörte Breuer zu. Mit Fußball konnte man ihn überhaupt nicht begeistern. Man spielte mit einem Ball und eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Daher hielt Breuer Fußball für eine Kölner Erfindung. Aber was wusste er schon.

Erst als Denzel sich räusperte, wurden die Gedanken von Breuer unterbrochen. Offensichtlich wartet Denzel auf etwas.

„Jung, was kann ich denn für dich tun?“

Der rheinische Sing-Sang in der Stimme von Denzel ließ nur schwer überhören.

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