Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ausbreitung mal anders

Lernen durch Spielen beutetet auch die Übernahmen von Konzepte. Nicht immer ist das von Vorteil.

Bei vielen Brettspielen dreht es sich auch um Ausbreitung. Trotz vieler Unterschiede ist dies eine konstante Gemeinsamkeit.

Infektionsrate bei Brettspielen

In Zeiten der Corona-Krise schauen diejenigen von uns, welche das Virus ernst nehmen, auf seine Ausbreitung. Jede Verlangsamung ist ein kleiner Sieg. Aber darum soll es heute mal nicht gehen. Es ist Feiertag und ich versuch, auch mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. So viel aber noch: Was die Infektionsrate angeht, die gibt es im Übrigen auch bei Brettspielen. Auszeichnung, virale Reviews und Kickstarter tragen massiv zur Ausbreitung eines Titels bei. Aber lassen wir diese Form der Vergleiche.

Trotz des freien Tages lag ich heute Morgen bereits um 6:30 Uhr wach. Aus irgend einem Grund scheint die Sonne dieses Jahr viel zu hell ins Schlafzimmer. Richtige Rouladen gibt es ja in vielen der Häuser hier in der autofreien Siedlung nicht, nur so eine Art Sonnenschutz. Auch wieder so ein Thema für sich, eigentlich. Wie dem auch sei, mir ging dann liegend vor dem Frühstück einiges durch den Kopf. Warum etwa die Bio-Kiste heute am Feiertag geliefert wird.

Zudem überlegte ich, wie meine Frau und ich den heutigen Tag gestalten könnten. Raus gehen an einem Vatertag, den Fehler haben wir in der Vergangenheit im Kölner Umland schon zu oft gemacht.

Ausbreitung verhindern bei Pandemie

Ausbreitung verhindern bei Pandemie

Brettspiele mit Ausbreitung

Balkontür auf, ab und an draußen Luft und Licht tanken. Ansonsten aber einfach die nicht vorhandene Ruhe ignorieren und die freie Zeit genießen. Lärm breitet sich dank der grandiosen Architektur hier in der Siedlung nämlich auch besonders gut aus.

Mir wurde dann bewusst, wie viel vom Monat bereist um ist. Erst 18 gespielt Brettspiele, das sieht nach einem extrem schlechten Monat aus. Durch den Feiertag könnten wir zumindest etwas aufholen. Beim Frühstück gingen wir die Liste der potenziellen Kandidaten durch und landeten bei Tapestry. Wir beide halten das nach wie vor für ein gutes Spiel. Die erste Partei nach dem Frühstück konnte ich knapp für mich entscheiden, bevor dann erst mal eine Pause mit geschlossenen Augen brauchte.

Auf dem Sofa tanzten die Gedanken jedoch weiter im Kopf. Bei Tapestry gibt es unterschiedliche Wege zum Sieg, einer davon führt über die Ausbreitung auf der Karte. Ich ging dann eine ganze Reihe von Spielen aus unserer Sammlung durch. Diejenigen, bei denen es um Ausbreitung geht, haben immer auch mit Wachstum zu tun. Expansion führt Imme zum Sieg. Das lehnt sich an den Irrglauben an, es gäbe grundsätzlich die Möglichkeit eines unbegrenzten Wirtschaftswachstums.

Auch bei längerem Grübeln fiel mir kein Spiel ein, bei dem qualitativer Wachstum im Vordergrund steht.

Expansion als Spielziel

Expansion ist immer auch Teil des Spielziels. Balance, Kontrolle, Reduzierung — mir fällt dazu kein Brettspiel ein. Nur zwei Spiel stehen bei uns im Regal, bei dem es um die Verhinderung der Ausbreitung geht. Sowohl „Die Zwerge“ als auch „Pandemie“ sind dabei kooperativ. Bei Letzterem wären wir dann aber wieder beim Virus-Thema, welches ich ja heute vermeiden wollte.

Ein anspruchsvolles Spiel, welches natürlich auch Spaß macht und sich um Nachhaltigkeit dreht. Mir fällt dazu einfach nichts ein. Eine Marktlücke? Möglich. Mit Sicherheit aber spiegeln die vorhandenen Spiele unser Denken wieder. Seit fruchtbar und vermehrt euch. Einer der wohl schlimmsten Sätze aus der Bibel. Damit hätte ich dann auch noch die Verbindung zum heutigen Feiertag.

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