Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das Ende der Corona-Virus Welle ist nicht abzusehen. Mittlerweile veröffentlichet die Stadt Köln eine Checkliste für Veranstalter.

Eingebildete Normalität

Heute Morgen beim Einkauf hatte ich für einige Monate das Gefühl, so was wie Normalität sei wieder eingekehrt. Es gibt wieder ausreichend Küchenrollen, selbst Desinfektionsmittel und Handseife wurden in den Regalen bei dm aufgefüllt. Für mich im alltäglichen Gebrauch ist Küchenrolle etwas, was ich ständig brauchen. Beim kochen, sauber machen, zum reinigen, als Ersatz für Servierten — pro Woche geht bei uns im Haushalt eine Viererpackung locke durch.

Im Supermarkt ließ dieses Gefühl der Normalität dann wieder recht schnell nach. Beim herausziehen des Einkaufswagens, mit einem klebrigen Griff. Die Konzentration, sich auf gar keinen Fall mit der Hand ins Gesicht zu gehen. Ja, es gibt so was wie die eigene, persönliche Checkliste, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Ehrlich gesagt, hatte ich bereits beim Frühstück nicht ein Gefühl von Normalität. Dazu ist die Berichterstattung auch in der Süddeutschen Zeitung zum Corona-Virus zu intensiv. Man kann dem Thema einfach nicht entkommen. Selbst am Montag gab es dazu ein Schwerpunkt-Thema bei NDR markt. Mit dabei: eine hysterische Mutter mit ihren zwei kleinen Kinder in einem deutschen Flughafen, die Mundschutz und Einweghandschuhe trugen. Ich wettete mit meiner Frau, dass dieselbe Mutter wohl garantiert beim Thema Masern zu den Impfgegnerinnen gehört.

Checkliste für Veranstaltungen in Köln

Checkliste für Veranstaltungen in Köln

Veranstaltungen brauchen Checklisten

Für Südtirol gibt es inzwischen eine Empfehlung des Auswärtigen Amts in Deutschland, Reisen in dieses Gebiet nach Möglichkeit zu vermeiden. Wohlgemerkt, es ist noch keine Reisewarnung. Erst die ermöglicht die kostenlose Stornierung von Reisen in die betroffenen Gebiete.

Mich wundert an dieser Stelle, wie gering die Zahl der möglicherweise Infizierten dort ist. Es ist kein Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, wo es bereits über 346 Fälle gibt. Damit ist das Bundesland bundesweit das bisher am schwersten betroffen. Für NRW gibt es keine Reisewarnung. Dafür aber Absagen von einigen Veranstaltungen und Messen. Die Kölner Fitnessmesse Fibo wurde auf den Herbst verschoben, die lit.COLOGNE wird wohl stattfinden, aber es gibt bereits eine Reihe von Absagen auftretender Autorinnen und Autoren.

Seitens der Stadt Köln gibt es mittlerweile eine Checkliste für Veranstaltungen. Den Ratschlag mit „eine Armlänge Abstand“ kennt man ja mittlerweile aus der Domstadt. Die auf der Website der Stadt verfügbare Checkliste ermöglicht eine Risikoabschätzung. Je mehr Teilnehmer eine Veranstaltung hat, je länger sie dauert und wenn sie dann noch in kleineren Räumen stattfindet, desto größer ist das Risiko. Ab 12 Punkten wird es kritisch. Keine Möglichkeit zum Händewaschen zählt dabei nur mit zwei Punkten. Die Stadt selber hat ihre Veranstaltung „gesund & mobil im Alter“ am 18. März abgesagt — der Titel ist angesichts der Infektionsgefahr wohl auch eine Provokation.

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