Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Während sich Tina immer noch im Schlafzimmer befand, schaute Rösch dem durchlaufenden Kaffee in der Maschine zu. Mit der rechten Hand hielt er ungeduldig einen Becher umklammert.

Zwischen linker Schulter und Ohr klemmte seine Hand. Noch immer redete der Chefredakteur der OZ auf ihn ein. Rösch sollte für ihn zum Hotel Großer Kurfürst gehen, um dort Witterung aufzunehmen. Der Chefredakteur sprach von einer großen Sache, die im Gang sei. Angeblich läge O. nackt und tot in seinem Zimmer. Das Gerücht von einem Sexualverbrechen kursierte bereits in den sozialen Medien. Laut Chefredakteur sei daran einer der Angestellten des Hotels schuld. Den Blödsinn über seinen hervorragenden Spürsinn kaufte Rösch seinem ehemaligen Chef nicht ab.

Als Rösch zusagte, geschah dies nur, um das Rauschen in seinem Kopf zu bändigen. Krachend fiel das Handy auf den Boden, während Rösch die Glaskanne voller Kaffe mit der linken Hand aus der Maschine zog.

Vom Duft frisch gebrühten Kaffees kam Tina endlich aus dem Schlafzimmer. Rösch schob ihr seinen Becher hin. Um vor anderen Reportern im Hotel zu sein, würde er sich beeilen müssen. Tina zuckte leicht zusammen, als ihr Rösch einen Kuss auf die Wange drückte. Ohne eine Erklärung ließ er sie wieder alleine. Angewiderte spuckte Tina den für sie viel zu starken Kaffee in Spülbecken.

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