Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zuerst wirkte O. überrascht. Dann erfreut. Schließlich schlug seine Stimmung um. Er fühlte sich von Rösch bedrängt und überrumpelt. Schnell eskalierte der Streit zwischen den beiden Männern.

Der Schlag mit dem Buch traf ihn härter als beabsichtig. Regungslos lag O. auf dem Boden. Panik stieg in Rösch hoch, dann verließ er fluchtartig das Hotelzimmer. Auf dem Weg ins Erdgeschoss versuchte er sich zu beruhigen. Schließlich kam er an der Rezeption vorbei und wirkte für Unbeteiligte völlig normal. Dabei meinte er selber, sein Herz laut wie Kirchenglocken zu hören. An das, was oben im Zimmer in welchem Zustand lag, wollte er lieber nicht denken.

Unterwegs nach Hause hielt er am nächstbesten Kiosk an und besorget sich zwei harte Flaschen Seelentrost. Noch vor der Haustür warf er die erste leer in einen Nachbargarten.

Eine laute Stimme ließ Rösch hochschrecken. Sein Rücken kommentierte die Nacht auf dem Sofa mit einer ziemlichen Verspannung. Vor dem Sofa stand eine sichtlich schlecht gelaunte Tina, die Rösch sein Telefon hinhielt. Er nahm es an sich. Wortlos dreht sich Tina um. Oben im Schlafzimmer fiel die Tür mit einem Knall zu. Acht Anrufe in Abwesenheit wurde auf dem Handy von Rösch angezeigt. Immer dieselbe Nummer. Mit einem flauen Gefühl im Magen rief Rösch in der Zeitungsredaktion an.

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