Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird über Gebühren finanziert. Diesen Beitrag sollte man eigentlich zu schätzen wissen.
Gezeter um GEZ
Über den Rundfunkbeitrag wird oft und gerne gestritten. Gerade auch bei Facebook sammeln sich die glühenden Gegner des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Natürlich wird dies über Gebühren finanziert, die wir alle zu entrichten haben. Wir sollten aber darauf stolz sein. Im Übrigen, Autobahnen werden auch über Gebühren finanziert, nur eben nicht so direkt wie beim Rundfunkbeitrag, sondern über das, was wir als Steuern zahlen. Eine Möglichkeit auszuwählen, wo für jeweils die eigenen Steuern verwendet werden, hat der Staat nicht vorgesehen. Das ist allerdings auch ganz gut so. Wie auch bei den Krankenkassen nennt sich das Solidaritätsprinzip. So finanzieren etwa kinderlose Paare auch Schulen und Kindergärten mit.
Zurück aber zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen und zu dem, was über Gebühren von uns bezahlt wird. Nicht unbeliebt ist das Argument, man schaue gar kein Fernsehen mehr. Allenfalls YouTube, Netflix und wie sie alle heißen. Klar, mache ich auch. Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen ARD und ZDF auf der einen Seite und dem ganzen Rest. Der öffentlich-rechtliche Rundfunks gehört nämlich letztendlich uns allen. Es ist wie die Demokratie eine Errungenschaft, auf die wir stolz sein können.
Perlen über Gebühren finanziert
Welche Perlen über Gebühren finanziert werden, wurde mir heute Morgen wieder durch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vor Augen geführt. Es ging darin um Frust. Nein, nicht Frust über die Rundfunkgebühren, sondern um „Frust — Das Magazin“. Ein neues Format von Olli Dittrich mit frei erfundenen Figuren und Inhalten. Berichtet wird etwas über Andreas Baesecke, Deutschland ehemals bekannten Tierfilmen. Seine Dokumentationen wie etwa über das Polarzebra waren listige Täuschungen.
Wirklich großartig, was Dittrich da produziert hat. Wenn so was über Gebühren finanziert wird, zahle ich gerne dafür. Es gibt auch noch etwas jenseits von Lustig. Ernstes Themen in der Vorweihnachtszeit. Bei Markt vom NDR ging es am vergangenen Montag unter anderem um die vielen Geschenkartikel, die auf Weihnachtsmärkten verkauft werden. Viele davon sind verdächtig günstig. Es handelte sich um eine sehr aufwendige Reportage mit einer Reise nach Indien. Man deckte die Herkunft der Artikel auf. Diese werden unter katastrophalen Arbeitsbedingungen hergestellt. Wer günstig kauft, hat auch auf dem Weihnachtsmarkt Blut an den Händen.
Solche Themen müssen an die Öffentlichkeit gelangen und dort diskutiert werden. Damit verdient man kein Geld, daher ist es gut, wenn Recherchen wie diese über unsere Gebühren finanziert werden. Man sollte das im Hinterkopf haben, bevor man beim nächsten Mal wieder voreilig urteilt.