Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zwischen 431 v. Chr. bis 404 v. Chr. fand der Krieg zwischen den Athen und Sparta statt. Von GMT Games wurde unlängst Peloponnesian War neu aufgelegt.

Alte Wurzeln neu abgeschmeckt

Vor 28 Jahren erschien das Spiel Peloponnesian War von Mark Herman zum ersten Mal, damals bei Victory Games. In diesem Jahr brachte GMT Games eine opulente Neuauflage heraus. Opulent deshalb, weil eine Menge überarbeitet wurde. Allein das Cover der Spielschachtel ist beeindruckend und reißt einen sofort rein in die antike Welt. Als ich es zum ersten Mal sah, weckte es meine Neugier. Es ist ganz offensichtlich ein neuer Stil, der sich bei GMT Games entwickelt. Der setzt sich auch deutlich in der Anleitung fort, die strukturierter und klarer gestaltet ist. Kurzum, es bereitet Freude, sie zu lesen. Dennoch, man sollte sich bereits an dieser Stelle nicht vormachen. Peloponnesian War erfordert echte Einarbeitung. In dem Begriff steckt nicht ohne Grund das Wort „Arbeit“. Aber die kann bekanntlich ja auch mal Spaß machen.

Ein weiteres Highlight der Neuauflage ist zweifelsfrei der Spielplan. Es handelt sich dabei um eine so genante mounted map, als eine Karte auf einem echten Spielbrett und nicht eine Papierkarte, so wie es bei vielen Wargames immer noch üblich ist.

Peloponnesian War

Peloponnesian War erster Zug

Spielprinzip beim Peloponnesian War

Bevor man sich weiter mit Peloponnesian War beschäftigt und einen Kauf in Betracht zieht, sollte man sich eines ganz klar verdeutlichen. Das Spiel ist vornehmlich als Solospiel konzipiert, auch wenn es als Variante eine Option gibt, zu zweit gegeneinander zu spielen. Meine Frau und mich hat das nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden und nutzen es als kooperatives Spiel, bei dem wir Entscheidungen gemeinsam treffen.

Die historische Grundlage des Spiels kann man sich sowohl bei Wikipedia als auch im umfangreichen Anhang des Playbooks anlesen. Hier deutlich zu spüren, dass bei Mark Herman die Thematik zuerst da war und sich dann daraus die Spielmechanik entwickelte. Diese weißt ein paar Besonderheiten auf, gerade auch wenn man mit anderen Solospielen oder Varianten vertraut ist.

Im Spiel treffen zwei Seiten als Gegner aufeinander, der Attische Seebund und der Peloponnesische Bund. Als Spieler beginnt etwa in der Hautkampagne an der Seite von Athen und dessen Verbündeten (Attischer Seebund). Das beleibt aber nicht bis zum Spielende so. Je nach Performance der beiden Seiten wird man von der Spielmechanik beim überschreiten festgelegter Schwellwerte dazu gezwungen, die andere Seite zu spielen während die Seite, die man vorher kontrolliert hat, durch den Bot kontrolliert wird. Das führt dann zu einer interessanten Zwickmühle in der eigenen Spielstrategie.

Kurzer Ersteindruck

Bisher haben wir den ersten Bot-Zug aus dem Playbook zur Hälfte ausgeführt. Viel kann ich daher noch nicht zu Peloponnesian War sagen. Es wird auch dauern, bis wir zum freien Spiele übergehen und noch viel länger, ohne ständigen Blick ins Regelbuch spielen zu können. Was mir aber bereits jetzt gefällt, ist die Art und Weise, wie eine Armee aufgebaut wird. Ein Anführer stellt eine Streitmacht zusammen und versammelt über Wege seine vollständige Armee. In dieser Phase kann es bereits zu ersten Scharmützeln mit der Gegenseite kommen. Erst wenn die Streitmacht ihre volle Stärke erreicht hat, geht sie offensive gegen ihr eigentliches Ziel vor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner