Es hat einen besonderen Reiz, Silvester auf Borkum zu erleben. Trotz Feuerwerk gibt es keine Probleme mit Feinstaub auf der Insel.
Urlaubslos durch den Herbst
Im Sommer vergangenen Jahres entwickelten meine Frau und ich einen vergebenen Plan. Zum ersten Mal seit Jahren wollten wir über Silvester nicht zu Hause sein. Dafür gab es eine Reihe von Gründen. Ausschlaggebend war primär nicht, mal im Winter auf Borkum zu sein — obwohl dies einen besonderen Reiz hat.
Für mich persönlich ist die Zeit zwischen den Jahren, insbesondere Silvester und Neujahr immer schon eine besonders schwierige Zeit. An Neujahr Geburtstag zu haben, ist häufig kein Zuckerschlecken. Es mag Menschen geben, die krachend ins neue Jahr und in ihren Geburtstag reinfeiern. Ich für meinen Teil gehöre ganz bestimmt nicht dazu. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun, sondern ist schon eine Ewigkeit so.
Am liebsten verstecke ich mich Silvester irgendwo und hoffe, dass möglichst schnell der 2. Januar ist. Anderen das zu erklären, ist nicht leicht. In der Vergangenheit mussten entstanden immer wieder Konflikte, Freundschaften zerbrachen, weil ich an bestimmten Aktivitäten zu Silvester nicht teilnehmen wollte.
Das führte bei mir bereits im Herbst zur Silvester-Panik. So gesehen versprach die Idee, Silvester auf Borkum zu verbringen, eine perfekte Lösung zu sein. Wer zwischen den Feiertagen nicht zu Hause ist, kann auch nirgendwo eingeladen werden.
Verbringt Silvester auf Borkum
Das Silvester auf Borkum etwas besonderes werden würde, ahnten wir im Sommer noch nicht. Gedanklich schlossen wir das Thema vorerst mit der Buchung einer Ferienwohnung ab und konzentrierten uns dann auf den Herbst und den geplanten Wanderurlaub. Es kam da dann leider etwas anders, denn der Wanderurlaub fiel zu Gunsten einer neuen Spülmaschine aus.
Möglicherweise hatten meine Frau und ich mangels vorhandener Kondition bei den Strecken auch etwas verhoben, aber das ist ein anderes Thema.
Kommen wir zurück zu Silvester auf Borkum. Anders als auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen erwartet verlief die Anreise reibungslos. Gut, es gab etwas Seegang, was den Katamaran schaukeln ließ. Mir macht das jedoch nichts aus, ganz anders als etwa eine kurze Busfahrt.
Am Anreisetag hatten wir etwas Regen, ebenso wie am Abreisetag. Dazwischen lagen Tage mit herrlichem Sonnenschein und imposanten Spiel von Licht und Wolken. Zum Teil gab es Böen um 80 km/h, aber es blieb trocken.
Der Silvestertag selber kam ohne viel Wind aus. Ursprünglich wollten wir abends essen gehen. Aber bereits im November, als wir uns bemühten einen Tisch zu bekommen, hieß es: nicht frei. Reservierung finden spätestens ein halbes Jahr vorher statt.
Silvester auf Borkum ist zwar so eine Art Hochsaison, aber eine Reihe Restaurants habe Betriebsferien. Auf den Rest verteilen sich dann die ganze Gäste.
Silvestersuppe
Die Insel ist bis zum letzten Platz ausgebucht. Wie drastisch das wirklich ist, merkten wir am 31.12. am Vormittag, als wir einkaufen gingen. Im Supermarkt mit vier offenen Kassen zogen sich die Schlangen bis zum Eingangsbereich, man hatte Mühe, überhaupt an die Regale zu gelangen. Eigentlich neige ich nicht zur Klaustrophobie, aber mir wurde spürbar anders in dem Gedrängel.
Abends gab es für uns dann eine selbstgemachte Suppe, Fondue und Raclet fielen mangels Möglichkeiten aus. Gegen 22:30 Uhr gingen wir dann Richtung Promenade, wo es ein Feuerwerk geben sollte. Ein DJ im Pavillon sorgte für Musik, mehre Stände verkauften Bier und Glühwein — kein Sekt, aber das Bier ging schon in Ordnung.
Die Stimmung war trotz einiger schwer angetrunkene Jugendlicher gut, auch als diese meinten Raketen aus der Hand zu starten. Wir verließen die Promenade etwas unfreiwillig gegen 0:30 Uhr, als der DJ Helene Fischer auflegte. Atemlos wollte ich nicht 2019 begehen.
Die Tage, die wir auf Borkum verbrachten, nutzen wir ausgiebig, um auf der Insel unterwegs zu sein. Es ist allerdings ein komisches Gefühl, um 14 Uhr während einer Wanderung schon panisch den Rückweg zu planen, weil es gegen 16 Uhr anfängt dunkel zu werden.
Mit meinem neuen Objektiv, einem Meike MK 25mm, sind eine ganze Reihe von Bildern entstanden. Das Objektiv lag unterm Weihnachtsbaum, es ist ein manuelles Objektiv mit Festbrennweite zu einem ziemlich guten Preis. Mir macht ja diese Art des digitalen Fotografierens mittlerweile ziemlichen Spaß.
Es stellt sich insgesamt die Frage, ob wir noch mal Silvester auf Borkum verbringen oder das sogar empfehlen würde. Dafür gibt es nur eine Antwort: unbedingt!
2 Kommentare
Endlich mal jemand, der nicht Platzangst schreibt…. ;)
Und wo sind die Bilder mit dem Meike? hmm?
btw: Ich war jetzt schon zweimal gar ned weit weg an Silvester – auf Juist. Und hatte noch nie Wetterglück und nie die versprochenen Feuerwerke auf Insel, Festland und Schiffen gesehen ;)
Apropos sehen: Sehe wir uns denn 2019 mal wieder….?
Das sind gleich zwei Fragen auf ein Mal ;-) Wiedersehen in diesem Jahr gerne — muss auch nicht auf einer Insel sein. Die Bilder mit dem Meike-Objektiv verstecken sich in meiner allgemein Bildersammlung — siehe den Foto-Link oben in der Navigation. Zudem ist das Bild hier im Artikel auch mit dem Objektiv gemacht worden :-)