Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die heftige Ohrfeige, die als nächste folgte, bekam Martin von seinem Vater. Viel zu spät war Martin nach Hause gekommen, versuchte stotternd den Grund dafür herauszubekommen.

Sein Vater ließ ihn einfach draußen im Flur stehen.

„Der Junge ist einfach zu weich“, hörte er seinen Vater zu seiner Mutter wenig später sagen.

Noch in der selben Woche meldet der Vater ihn zum Judo an. Martin sollte lernen, sich zu verteidigen. Jedes Mal, wenn er beim Training wieder auf die Matte geworfen wurde, dachte er an Chris. Irgendwann tat es nicht mehr weh.

Die neue Freundschaft zu Benjamin half Martin auch. Sie teilten sich nicht nur Interessen, sondern eine ähnliche Herkunft. Die Eltern von Benjamin hatten einen großen Bauernhof mit Schweinezucht. In der Schule fiel Benjamin nicht auf, er gehörte zu den eher stillen Schülern. Als die Grundschulzeit endete, wechselte er zusammen mit Martin auf die Realschule.

Lange Sommerferien lagen vor ihnen, in denen sie gemeinsam mit dem Vater von Benjamin das Stroh einfuhren. Die gepressten Ballen waren schwerer, als Martin sich es zunächst vorgestellt hatte. Benjamin kamen sie nicht so schwer vor, aber er hatte sich viel früher daran gewöhnen können. Wirklich schwer wurde für ihn die überraschende Trennung seiner Eltern, als sein Vater eine jüngere Frau kennen lernte. Mit Martin an seiner Seite stand der diese Phase jedoch durch.

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