Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zivildienst oder doch zur Bundeswehr gehen, dass war für Träm keine Frage. Die Entscheidung nahmen ihm andere ab. Er entschied sich für das, was die Jungs aus seinem Bekanntenkreis taten. Sein Großvater hätte ihn lieber in Uniform gesehen. Dennoch, Träm bereutet seine Entscheidung nicht. Im Zivildienst hatte er auch jemanden kennengelernt, den er als seinen Freund bezeichnet.

Karsten Mahler war ein Jahr älter und studierte bereits Theologie in Bielefeld, als er sich nach dem Abitur von Träm in der Stadt am Teutoburger Wald mit ihm traf. Bielefeld erschien dem Landei Träm wie eine Verheißung. Eine Weltstadt quasi, wenn man aus einem kleinen Nest kam.

Träm und Milchkaffe mit Zeitung

sabinevanerp / Pixabay

Träm übernachtet in Mahlers Studentenbude, einem 14 Quadratmeter großem Zimmer. Dort lernte und lebte sein Freund. Für den Morgen des folgende Tages hatte sie sich ein ausgiebiges Frühstück vorgenommen. Mahler schlug das Buffet in einem Vollwertkaffee vor, von Träm kamen keine Einwände. Dort saßen sie dann bei einer großen Schale Milchkaffee. Zu seiner Zeit, als das Wort „laktosefrei“ noch nicht geboren war.

Träm wusste noch genau, wie er sich damals gefühlt hatte. So, als stünde ihm die ganze Welt offen. Dabei hatte sich sein eigener Blickwinkel längst auf ein fast unerträgliches Maß verengt. So zu studieren wie Mahler kam für ihn nicht in Frage. Er wollte ein Studium, das Ähnlichkeit mit der Sicherheit eines Bausparvertrages hatte.

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