Mit Waffen kannte Braun sich nicht aus. Dennoch hätte er schwören können, dass der Schuss der von vorne kam und den Pilgerer zu Boden warf, von einem Schrotgewehr stammte. Die hässliche Eintrittswunde kam ihm aus einem Fernsehfilm bekannt vor. Instinktiv duckte sich Braun, so dass der zweite Schuss ihn verfehlte. Ein Fluchen war zu hören. Braun sah nach Schwerverletzten am Boden, der den letzten Minuten seines Lebens entgegen sah. Obwohl Braun sich bemühte, konnte er nur wenig für den Sterbenden tun. Mit seinen Händen versuchte er die Blutung zu stoppen. Vergeblich.
Braun stand wieder auf, wartet auf den nächsten Schuss. Sah die Birkenbäume um sich herum. Es kam ihm vor als wäre die Zeit anhalten worden. Mit aller Klarheit nahm er die Umgebung war. Den Tümpel, die Luft. Den Geruch des Waldes und des Todes. Knackende Äste machten Braun bewusst, in welcher Gefahr er sich befand. Der Schützte kam näher und würde beim nächsten Mal besser treffen.
Noch bevor er den Gedanken hatte, reagierte sein Körper. Die Muskeln in seinen Beinen spannten sich an, Braun rannte. Ein heißer Schmerz an seinem rechten Oberarm, splitterndes Holz. Hinter ihm wurde erneut geflucht. Philipp Braun sah sich nicht um, rannte weiter, um sein Leben.