Als Jörn Böttcheri im Bett des Krankenhauses aufwachte, wusste er sofort, was ihm fehlte. Statt der rechten Hand trug er einen Verband an der Stelle. Sofort fing er an zu schreien, nach der Krankenschwester, dem Chefarzt und vor allem nach der dusseligen Kuh, mit der er das Pech hatte verheiratet zu sein. Jeder Mensch mit etwas Verstand hätte die abgetrennte Hand mit in die Notaufnahme genommen, in der Annahme, diese könnte unter Umständen wieder angenäht werden. Auf solcherlei war seine Frau offensichtlich nicht gekommen. Oder aber, ging es Böttcher durch den Kopf, sie hatte es mit voller Absicht unterlassen.
Mühsam richtete er sich im Bett auf, noch immer zeigte sich niemand vom Personal. Mit der anderen Hand tastete Böttcher hinter das Bettende, suchte die Stelle, an der er den Rufknopf vermutete. Er ließ die Hand erst sinken, als endlich eine zierliche Person in der Tür erschien, deren tiefe Stimme im vollen Gegensatz zu ihrem äußeren Stand. So nachlässig, wie sie ihre Schwesterntracht trug, wäre sie von Böttcher niemals eingestellt worden. Zumindest wenn er hier das Sagen gehabt hätte. Die Dürre Gestalt nuschelte etwas, was sich wie eine Entschuldigung anhören sollte und erzählte dann, sie würde hier ein Praktikum machen. Böttcher fing sofort an, nach richtigem Personal zu verlangen. Sein Gezeter brach abrupt ab, als die Praktikantin beherzt auf den Beutel am Tropfständer drückte und sich ein Schwall Beruhigungsmittel im Körper von Böttcher ausbreitet. „Geht doch“, hörte dieser kurz bevor er wieder einschlummerte.