Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das große Teile der Belegschaft im Krankenhaus auf der Betriebsweihnachtsfeier waren, gönnte ihnen Sabrina Böttcher. Sie hatte auch Verständnis dafür, dass im so kurz vor dem Fest zum allgemeinen Trubel das ganz spezielle Chaos hinzukam. Die junge Frau, an die sich Sabrina auf Station drei gewandt hatte, um sich das Zimmer zeigen zu lassen, auf dem ihr Mann lag, wirkte als ob selbst das Chaos vor ihr Respekt hätte. Betont lässig sammelte sie die Krankenakten wieder auf, die ihr zu Boden gefallen waren. Dann führte sie Sabrina zu einem Zimmer. „War doch der Fuß, oder?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete die Krankenschwester die Zimmertür, rief etwas hinein, was wie „Besuch für sie!“ klingen sollte und ließ Sabrina dann einfach stehen.

Unsicher trat Sabrina in das Zimmer ein. Wer immer die Person im Bett auch sein mochte, um ihren Mann handelte es sich jedenfalls nicht. Trotzdem ging Sabrina näher an das Bett. Der Mann schien zu schlafen, dabei hatte er einen Gesichtsausdruck, der ihm etwas friedvolles verlieh. Sabrina sah ihm an, dass er es alles andere als leicht in seinem Leben gehabt hatte. Der Mann im Bett hatte noch beide Hände, die im Schlaf leicht zitternd auf der Bettdecke lagen.

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