Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Kurz nach Ostern, genau gesagt nach der Präsentation des Finalen Models der Apple Watch begannen meine Frau und ich mit einer Aufholjagd. Die Erfolgsserie Game of Thrones kannten wir bis dahin nur vom Hörensagen. Vier Staffeln lagen vor uns, eine fünfte wurde auf der Keynote mit einem Trailer angekündigt.

Wenn man zu den absoluten Serienjunkies gehört, schafft man es vermutlich, innerhalb kurzer Zeit alle Folgen zu schauen. Für die ersten vier Staffeln wären das lediglich 40 Stunden, also nicht mal zwei Tage, die man auf dem Sofa verbringen müsste. Wir entschieden uns für die etwas gesündere Alternative. Stück für Stück tasteten wird uns weiter heran, bis wir knapp mach dem Start der fünften Staffel aufgeholt hatten.

ejaugsburg / Pixabay

Die ganze Zeit über versuchten wir, uns so gut es ging im Freundes und Bekanntenkreis sowie unter Kollegen nichts anmerken zu lassen (überwiegend keine Blogleser, die hätten nämlich etwas ahnen können nach meinem Artikel im Mai. Es war die Angst vor Spoilern, die einem den Genuss gehörig verderben können. Man kennt das noch von früher, damals in den Kinos Star Wars, Episode V lief. Wer wollte schon vor dem Film wissen, dass Darth Vader der Vater von Luke Skywalker ist.

Sämtlichen Spoilern aus dem Weg zu gehen, ist dabei ein ziemlich schwieriges Unterfangen, wenn selbst Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung nicht an sich halten können. Das Blatt war vollgestopft mit Berichten. Wenn man das konsequent überblättert, kann einem nichts passieren. Nur sollte man dann auch auf Berichte über die Lesung des Autors Autor George R. R. Martin in Hamburg ignorieren. Der reine Glaube daran, dass bei so was nicht gespoilert wird, reicht nicht aus.

In der SZ stand nämlich leider folgender Satz:

George R. R. Martin ist auch ein Mann, der auf Twitter kürzlich viele unfreundliche Dinge über sich lesen konnte – als die letzte Folge der fünften GoT-Staffel ausgestrahlt wurde, waren viele Anhänger entsetzt über den grausamen Tod einer beliebten Figur.
Quelle: SZ Online

Ganz toll, so was wollte ich garantiert nicht lesen, bevor ich die letzte Folge nicht selber gesehen hatte — was erst gestern geschah. Acht Tage lang grübelte ich und ärgerte mich. Gegenüber meiner Frau tat ich das einzig Richtige, ich hielt meine Klappe. Damit wenigsten sie noch im Ungewissen blieb. Glücklicherweise war der Body-Count doch so hoch, dass nicht nur eine der Hauptfiguren über die Klinge sprang. So kam das Ende dann wirklich überraschend.

Achtung Spoiler! Das Ende haben die Autoren (wenn man die Menschen, die für das Drehbuch verantwortlich sind mitzählt) allerdings bei Shakespeare abgeschaut. Die Ermordung des Julius Caesar.

Fatal ist jedoch, wie falsch die Überschrift dieses Artikels eigentlich ist. Gestern ging nicht die Serie zu Ende, sondern lediglich die fünfte Staffel. Fortsetzung folgt. Wann das sein wird, ist noch nicht ganz klar. Der sechste Band ist noch nicht zu Ende geschrieben, da muss George R. R. Martin etwas Gas geben. Oder es passiert das, was einige Fans schon länger vermuten: die Verfilmung löst sich endgültig von der Buchvorlage.

2 Kommentare

  1. Wenn Du die Aussage, dass in der neunten Episode einer Staffel eine Hauptfigur stirbt, als „Spoiler“ ansiehst, dann hast Du die anderen Staffeln aber nicht gesehen… Mich hätte es eher überrascht, wenn in der Episode niemand Wichtiges sterben würde.

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