Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In Deutschland ist die Liebe für den Rasen nicht auf das Fußballspiel beschränkt.Die perfekte Grünfläche ist eine Leidenschaft.

Vorfahrt für Emder

Als Fahrradfahrer könnte ich so einiges aus meiner Sicht zu Thema Rasen in Emden schreiben. Tempo 30 scheint nicht nur für jüngerer Autofahrer hauptsächlich eine Empfehlung statt einer Vorschrift zu sein. Sich über die Verkehrssituation hier in Emden aufzuregen, bringt leider wenig weiter. Irgendwie durchwursteln ist kein Verkehrskonzept. Aber selbst das beste Konzept scheitert an der ostfriesischen Beharrlichkeit. Nein, ich will mich nicht darüber aufregen. Das würde nur meine Laune verderben, die aufgrund des derzeitigen Wetters wirklich gut ist.

Weniger gut ist allerdings um den Rasen hinter Haus bestellt, auch ein Ergebnis des Wetters. Während für viele Spieler von Diablo IV der Endgegner Lillith heißt, ist es bei mir die Rasenfläche, mit der ich zu kämpfen habe. Das Grün scheint zudem meine persönliche Nemesis zu sein. Schon als Kind wurde ich zur Pflege eingesetzt. Verbessert hat sich zwar die Fläche, die war früher deutlich größer. Allerdings auch gefühlt robuster.

Mähen, wenn die Grashalme zu lang wurden, ansonsten lediglich ein gelegentlicher Kampf gegen Maulwürfe, die eine andere Vorstellung von der Gestaltung der Rasenfläche hatten. Moos auf der Grünfläche oder Schäden durch Sonneneinstrahlung — daran kann ich mich nicht erinnern.

Verbrannter Rasen

Verbrannte Grünflächen wurden für mich gefühlt ab 2000 zu einem Thema — oder sie fielen mir zum ersten Mal wirklich auf. Sowohl an verschiedenen Arbeitsorten wie etwa Dortmund, aber auch in der Wohnumgebung in Bielefeld und Köln gab es in den Sommermonaten verbrannten Rasen. Sah nicht schön aus, war nie mein Problem. Hier, mit dem gemieteten Haus in Emden sieht das freilich anders aus. Die Grünfläche wird zur Kampfzone.

In den eher nassen Monaten (welche in Ostfriesland häufig vorkommen) säuft der Rase ab. Zum Teil stehen da ein bis zwei Zentimeter Wasser über mehre Tagen hinweg drauf. Darüber freut sich vor allem das Moos, welches dann die Fläche durchzieht. Das wieder aus der Grünfläche rauszubekommen, ist ein ewiger Kampf Gut gegen Böse – zumindest kommt es mir so vor. Kaum hat sich der Rasen dann erholt und sieht wieder so aus, wie man sich das wünscht, kommt die Sonne.

Nicht da sich mich über Sonne beschweren möchte. Es ist jedoch der Wechsel von einem Extremen zum anderen. Sie knallt auf die Fläche, bis auch der letzte Rest Grün einem Braun gewichen ist. Mal schauen, ob ich in diesem Jahr durch regelmäßiges (zweimal am Tag) erfolgreicher bin, das Grün zu erhalten.

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