Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Den meisten Querdenkern ist die innere Sicherung durchgebrannt. Dabei ist ihr Birnchen nicht mal das hellste.

Haltbarkeit hat seinen Preis

Nicht erst seit gestern oder vorgestern habe ich ein Faible für Dinge, die lange halten. Dabei kann der Anschaffungspreis einen ersten Hinweis auf die Haltbarkeit geben. Kann, denn es gibt keine Garantie, dass ein teureres Gerät länger hält als ein günstigeres. Die persönliche Erfahrung zeigt aber einen gewissen Zusammenhang. Nicht ohne Grund heißt es, „Wer billig kauft, kauft zweimal“.

Allerdings kann es immer auch Montagsmodelle geben. Ein teurer Gegenstand, der nach kürzester Zeit wider Erwarten kaputtgeht und ein günstiges Teil, was nahezu unzerstörbar ist. In beiden Fällen war das vom Hersteller sich nicht so gedacht. Wenn man über Haltbarkeit schreibt, gehört zwangsläufig auch der Abgesang dazu. Bringen wir es also hinter uns. Früher war alles besser. Ist natürlich weitestgehend quatsch, treffender wäre es zu sagen, früher war vieles anders. Dennoch, mein persönlicher Eindruck ist, dass es eine ganze Reihe von Dingen gibt, die in der Qualität von damals so nicht mehr hergestellt werden — und das, obwohl der Preis dafür gestiegen ist.

Kleines Beispiel: Mein bedrucktes Abi-Shirt von 1992. Der Druck hat sich auch nach hunderten von Waschgängen nicht gelöst (nur das Material selber wurde löcherig). Bei so einigen bedruckten T-Shirts heute habe ich die Befürchtung, dass sich der Druck schon nach der ersten Wäsche aufgelöst hat.

Völlig durchgebrannt

Bleiben wir aber beim Abitur. Das ist in diesem Sommer 30 Jahre her. Gefühlt liegen dazwischen einige Leben. Den gesetzten Kurs nach der zehnten Klasse behielt ich damals bei, bin nicht in den Osten durchgebrannt (wäre aus heutiger Sicht auch eine extrem dämliche Entscheidung gewesen) und schaffte mit etwas mehr Anlauf dann auch mein Abitur.

Mein Großvater stellte mich dann vor eine Entscheidung. Entweder ein Auto oder ein Fahrrad als Belohnung. Ich erwähnte, glaube ich schon mehrfach, wie ich mich damals entschied. Das Fahrrad besitze ich heute noch. Von einem Auto wäre ich wohl längst durch den TÜV geschieden worden. Von wegen Verkehrssicherheit. Nun, gestern Abend galt das auch für mein Fahrrad. Kein Rücklicht mehr. Die Kabel saßen alle noch, also entfernte ich die Abdeckung vom Rücklicht. Die Birne war durchgebrannt. Einfach so, nach über 29 Jahren. Kurioserweise ist im Gehäuse eine Ersatzbirne untergebracht gewesen – leider in der falschen Größe.

Ob mich bei einer Verkehrskontrolle die Polizei hätte davon kommen lassen? Ich hätte schließlich das Beweisstück dabei gehabt. Birne durchgebrannt, kein passender Ersatz.

Wie dem auch sei. Ob die neue Birne so lange halten wird und ob ich überhaupt dafür noch Ersatz bekomme und nicht ein komplettes Rücklicht kaufen muss, wird sich sich zeigen.

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