Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Beim lesen des nachfolgenden Artikels sollte man als Mann sehr tapfer sein. Für Allergiker enthält er Spuren von Ironie.

Gendergerechte Städte

Nicht nur als Mann, sondern auch Einwohner von Mannheim muss man sich künftig an so einiges gewöhnen. Geschlechtergerechte Sprache bekommt eine zunehmende Bedeutung und macht auch nicht für deutschen Städtenamen halt. Längst ist klar, dass die einseitig männliche Benennung einer Stadt mit über 300.000 Einwohnerin Baden-Württemberg nicht weiter geduldet werden kann.

Der Begriff Mannheim schließt einen Großteil unserer Gesellschaft aus. Die eindeutig sexistische Bezeichnung der Stadt muss ein Ende finden. Sobald die Namensfindung abgeschossen wurde, erfolgt die Umbenennung. Die Suche nach einem neuen, inklusiven Namen für Mannheim gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Eine einfache Umwandlung in „Frauheim“ würden jeden Mann und auch die Gruppe „diverse“ ausschließen.

Die Verkürzung auf lediglich „Heim“ fand bisher wenig Befürworter. Ursache dafür sind die vielen negativen Assoziationen mit diesem Begriff. Fest steht auf jeden Fall, dass sich die Gruppe „Söhne Mannheims“ umbenennen werden müssen. Der Verein ProFeminimus gewann bereits in erster Instanz eine Klage gegen die Musikgruppe.

Seitens Xavier Naidoo gab es lediglich ein kurzes Statement. Er als Mann sehe in dem Urteil die Handschrift der Deutschland AG.

Mann könnte ausflippen

Butter bei die Fische, Sprache als politisches Instrument zu verwenden, sehe ich persönlich skeptisch. Egal ob es Vorstöße von rechten oder linken Gruppierungen sind. Mein Mathelehrer auf der Realschule brachte mir nicht nur die Mathematik näher sondern auch ein Sensibiltät im Umgang mit Sprache.

Man, der große Unbekannte mit einem M.

An dieser Stelle noch mal vielen Dank Herr Heier. Ebenso danken möchte ich meiner Religionslehrerin in der Oberstufe, die mich damals neugierig auf die Bücher von Alice Schwarzer machte.

Die beiden Lehrkräfte erwähne ich extra, um auf diese Weise zu betonen, welche Position ich einnehme. Ausflippen könne ich, weil man als Mann in vielen Berufen besser bezahlt wird als eine Frau. Das hat rein gar nichts mit Sprache zu tun.

Kommen wir aber zum eigentlichen Punkt, eine Buchbesprechung in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung. Die progressive Linke versteht sich als Vorreiter gegen Rassismus und für Gendergerechtigkeit. Nele Pollatschek schreibt in der SZ über das neue Buch „Und die Juden?“ von David Baddiel. Der Artikel hat mich schwer bewegt, denn er wirft das Licht auf einen sehr interessanten Punkt. Juden werden nach wie vor diskriminiert, tauchen aber in der Rassismusdebatte interessanterweise nicht auf. Nur, weil man weiß und / oder ein Mann ist, ist man nicht automatisch gefeit vor Diskriminierung.

Vom Jüdischen Museum Berlin gibt es im Übrigen einen sehenswerten Beitrag zu Buchpremiere mit David Baddiel.

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