Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Konsum ohne etwas wegzuwerfen führt auf Dauer nur zu einer vollgestopften Wohnung. Ausmisten führt dabei zu mehr Lebensqualität.

Aller Anfang mit Schwierigkeiten

Die Reduzierung unserer Brettspielsammlung stellte leidlich den Anfang einer längeren Reise da. Zugegeben, kein leichter Schritt, insbesondere für mich, der doch eine starke emotionale Bindung zu einer ganzen Reihe von Brettspielen hat. Bei vielen kann ich mich noch trotz der vielen Jahren ziemlich gut dran erinnern, wann und wo ich sie gekauft habe. Oder warum ich sie geschenkt bekommen haben. Ein schönes Beispiel dafür ist die Aquire-Ausgabe von Schmidt Spiele. Die gab es von meiner Weseler Freunden zum Geburtstag in dem Jahr, als wir uns für eine Brettspielmeisterschaft angemeldet hatte. Bedingung für die Teilnahme war, dass jeder Gruppe einen Satz der Turnierspiele mitbrachte. Zu dem Zeitpunkt fehlte uns in der Runde das besagte Aquire.

Aber gut, das Spiel wird nicht aus meiner Sammlung ausziehen. Viele andere dagegen fallen dem gnadenlosen Ausmisten zum Opfer. Insbesondere auch Spiele, die erst ab drei Spieler spielbar sind und nach einigen Jahren auf dem Buckel nicht mehr wirklich funktionieren. Daher wird uns auch Greyhounds verlassen.

Vor zwei Wochen ausgezogen ist auch der Waterrower, den wir als Mietgerät viel zu lange in unserer Wohnung stehen hatten. Was uns das über die Jahre gekostet, möchte ich lieber nicht ausrechnen. Nur angedeutet sei hier, dass ich mich an seine letzte Benutzung durch mich schon nicht mehr erinnern konnte.

Ausmisten mit Ansage

Ausmisten mit Ansage

Lebensqualität durch Ausmisten

Passend zum Thema lief diese Woche bei arte eine Dokumentation über das Ausmisten. So weit, dass ich professionelle Hilfe brauche, bin ich zum Glück nicht. Das bekomme ich alles selber geregelt. Auch muss ich mich nicht bei meiner Jacke bedanken, bevor ich sie entsorge. Das Ausmisten sehe ich ganz pragmatisch. Für mich ist das kein spirituelles Thema, wie es Marie Kondo und ihre Anhängerschaft sieht. In der Doku bei arte gibt es daher ganz klar einen Favoriten unter den beiden vorgestellten Aufräumen-Coaches.

Direkt mit ihrem ersten Satz habe ich die Berlinerin ins Herz geschlossen. Ausmisten mit einem bodenständigen, pragmatischen Ansatz. Für meine Frau und mich ist jetzt „Zeug“ zu einem Begriff geworden für alles, was beim Ausmisten ein Platz oben auf der Abschussliste bekommt.

Auch wenn noch ein langer Weg vor uns liegt (in mehrfacher Hinsicht, aber hier im Blog werde ich mich dazu erst äußern, wenn das Ganze Nägel mit Köpfen bekommt), wir sehen schon die Richtung. Der Flur kann wieder atmen, auch an anderen Stellen in der Wohnung sind wieder luftiger und nicht mehr zugestellt.

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