Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Heute vor genau 75 Jahren erfolgt die Landung der Alliierten in der Normandie Der D-Day war der Auftakt zur Befreiung Europas.

Eine Art Befreiung

Keine Frage, mit der Landung der Alliierten in der Normandie begann die Befreiung von Europa durch Nazi-Deutschland. Nicht nur das, auch Deutschland wurde von sich selber befreit. Erstaunlicherweise gab es hinterher viele weniger Nazis, als es noch vorher glühende Anhänger des Regimes gab. Aber nicht nur das. Nach Kriegsende wurden aus ehemaligen Funktionären des Dritten Reichs fleißig Mitarbeiter des neuen Staates. Mit tatkräftiger Förderung beispielsweise durch die USA, die gerne auf die Verwaltungskompetenz und Erfahrung der Personen zurückgriffen. So wurde der erste Leiter des Bundesnachrichtendienst Reinhard Gehlen, ein Generalmajor der Wehrmacht. Von ihm stammt der Ausspruch zu Kriegszeiten, „jede Nachsicht und Menschlichkeit gegenüber den Kriegsgefangenen ist streng zu tadeln.“

Genau solche Leute braucht man zum Aufbau einer Demokratie nicht. Die Soldaten die am D-Dy die Strände der Normandie stürmten, die vielen Toten, hatten sicherlich anderes im Sinn, als sie an die Befreiung dachten.

Ja, Hitler-Deutschland wurde in die Knie bezwungen. Die Kapitulation erfolgte aber leider nicht unmittelbar nach dem D-Day, sondern viel später. Bis dahin mussten noch viele Menschen ihr Leben lassen. Soldaten der Alliierten, die gegen die Wehmacht kämpften, aber auch viele Zivilisten. Unter anderem solche im zusammenbrechendem „Reich“, erschossen von eigenen Landsleuten als Feiglinge, Deserteure und Kollaborateure. Für sie kam die Befreiung zu spät.

D-Day bei Memoir '44

D-Day bei Memoir ’44

Erringung an den D-Day bewahren

Von den über 170.000 Soldaten, die am D-Day die Strände erstürmten, kamen etwa 4400 am ersten Tag um. Briten, Amerikaner, Franzosen, Polen, Neuseeländer — Menschen. Wir Nachgeborenen stehen in ihrer Pflicht. An sie zu denken, an ihr Opfer für die Befreiung. Es obliegt aber auch unserer Verantwortung, Diktaturen und Kriege zu verhindern. Nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt. Das wird genau so vergessen, wie die kleinen Beiträge zum D-Day mit großer Wirkung.

Auf arte gibt es eine bewegenden Dokumentation über „Drei Tage im Juni 1944“. Berichtet wird über die 21-jährigen Irin Maureen Sweeney. Sie leistet in der Wetterstation in Blacksod an der irischen Westküste ihren Beitrag zum Erfolg der Operation. Und das, obwohl Irland eigentlich neutral war. Was aber auch nicht wenige irische Männer dran hinderte, sich freiwillig für den Kampfeinsatz zu melden.

Weit ab von der Front beobachtet Maureen Sweeney das Wetter, welches für die Militärinvasion immens wichtig war. Ein Sturm konnte zum Scheitern der Landung führen.

Für uns Deutsche stellt sich eine nicht unwichtige Frage: Wie gehen wir mit dem D-Day um? Meiner Meinung nach dürfen wie ihn durchaus auch als Tag der Befreiung begehen.

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