Was die Anzahl hässlicher Plätze angeht, dürfte Köln lediglich Mittelmaß sein. Die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel ist allerdings schon etwas besonderes.
Köln gibt sich gruselig
Der immense persönlicher Einsatz vieler Kölnerinnen und Kölner, durch gezieltes versiffen ihrer Stadt die Mietpreise auf ein erträgliches Niveau zu senken, ist bisher noch nicht erfolgreich gewesen. Trotzdem verleiht es der Stadt ein gruseliges Flair. Wer an bestimmten Orten nachts unterwegs ist, fühlt sich nicht nur alleine unsicher, sondern ist es vermutlich auch. Der Ebertplatz im Agnesviertel ist ein Beispiel unter vielen. Genau dieser stach mir aber recht früh nach meinem Umzug ins Auge. Kein wunder, wohnten meine Frau und ich doch zunächst im Agensviertel in der Nähe vom Ebertplatz.
Mit dem Umzug in die autofreie Siedlung stieß ich dann auf etwas, was den Platz noch unterbietet. Die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel. Oberirdische fahren die Züge des Regionalverkehrs, vornehmlich die S-Bahn. Unter der Erde ist die KVB vertreten. Alles „schick“ verpack in einem Stil, der vor 40 Jahren mal aktuell gewesen sein muss. Besonders hübsch ist das alles nicht mehr.
Unmöglicher Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel
Nicht hübsch ist ein relatives Kriterium. Ob einem etwas gefällt oder nicht, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Über mit Grafiti vollgeschmierte Wände braucht man dagegen nicht zu diskutieren. Oder über von der Wand abgefallene Kacheln. Auch nicht über Müll und Dreck so wie schummerige Lichtverhältnisse. Wenig charmant sind auch die Hinterlassenschaften von Tauben und von betroffenen Fahrgästen. Laut Kölner Stadt-Anzeiger wurde bereits Ende 2013 von Bezirksvertretung Nippes beschlossen, die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel neu zu gestalten.
Viel passiert ist bisher nichts. Immerhin ist man jetzt zumindest etwas in Zugzwang, da vor der nächsten Überflutung durch starke Regenfälle die Elektrik für die Bahnen der KVB neu verlegt werden soll. Schwierig ist die Situation vor Ort laut KSTA auch deshalb, weil die Zuständigkeiten und die Eigentumsverhältnis nicht in einer Hand liegen. Die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel gehört sowohl der Deutschen Bahn als auch der Stadt. Eine einfach Lösung wird kurzfristig nicht in Sicht sein.
Umfeld mit beachten
Allerdings ist nicht nur die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel selber ein Angstraum, sondern auch das direkte Umfeld, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Der kürzeste Weg von der Haltestelle rein in die autofreie Siedlung führt über eine Betontreppe. Der Weg ist jedoch nicht beleuchtet und ist schwer einzusehen. man weiss nie, ob sich da jemand aufhält, dem man lieber nicht begegnen möchte — um es mal ganz vorsichtig zu formulieren. Soweit ich weiss, gibt es hier keine unterschiedlichen Zuständigkeiten und bereits eine Lampe würde ein enormes Plus an Sicherheit bedeuten. Meine Frau und ich jedenfalls neben nachts immer den weiteren Weg außen herum, selbst wenn wir zusammen unterwegs sind.
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