Es soll durchaus Menschen geben, die Tag ein Tag aus einen ähnlichen Speiseplan haben. Die bis zu ihrem Lebensende nichts an ihrer Ernährung ändern. Schon seit Jahren gibt es um mich herum aber nur solche, die genau wie ich auf der Suche sind.
Eine Zeit lang habe ich mich unter anderem an Rohkost, Unterkategorie Instinctotherapie, versucht, mehrere Jahre als Vegetarier ganz auf Fleisch verzichtet – alte Geschichten sind das mittlerweile.
Geblieben ist eine Ernährung mit einigen Bio-Bestandteilen und ein gemäßigter Fleischkonsum. Von einer optimale Ernährung bin ich trotzdem weiter als zuvor entfernt. Da hilft auch kein Vollkornbrot oder der Verzehr von Sprossen und Keimlingen. Mittlerweile habe ich den starken Verdacht, dass es die ideale Form der Ernährung nicht gibt. Lediglich eine Ernährung, bei der man sich selber wohl fühlt und nicht aufgeht wie ein Hefeteilchen.
Letztes Jahr im Herbst habe ich damit begonnen, unter der Woche auf ein Mittagessen zu verzichten. Mittlerweile funktioniert das soweit ganz gut, zumindest solange ich während der Arbeitszeit kontinuierlich Tee trinke. Nach Feierabend wird dann zu Hause warm gekocht und gegessen. Die Regel
Morgens essen wie ein Kaiser, mittags essen wie ein König und abends wie ein Bettelman.
ist mittlerweile sogar wissenschaftlich widerlegt worden. Es kommt auf die Gesamtmenge an. Kalorien zähle ich nicht, denn das ist meiner Meinung nach eine Messgröße, die der Ganzheitlichkeit unserer Nahrung nicht gerecht wird. Essen besteht nicht nur aus Kalorien, sondern aus Vitaminen, Nährstoffen und sogar vielen Dinge, die möglicherweise noch gar nicht entdeckt worden sind.
Mit dem Verzicht auf ein Mittagessen und einem entsprechend umfangreicheren Abendessen komme ich bisher gut zurecht. Der Speiseplan ist einigermaßen abwechslungsreich. Große Probleme bereitet mir aber nach wie vor das Frühstück. Ohne aus dem Haus zu gehen, kommt nicht in Frage. Was ich morgens am liebsten trinke, weiß ich ziemlich genau. Eine große Schale grünen Tee bringt mich sanft in den Tag. Bei der festen Nahrung habe ich bisher noch nichts gefunden, was mich sowohl satt als auch zufrieden macht. Brot hängt mir zu sehr im Magen, besonders wenn es Vollkornbrot ist, obwohl letzteres angenehm würzig schmeckt. Toastbrot ist die ideale Grundlage für Bio-Marmelade, aber wenn ich es längere Zeit essen, habe ich das Gefühl, mir würden die Zähne ausfallen – das schlechte Gewissen.
Unterwegs in Hotels, man darf es gar nicht sagen, genieße ich lieben gern ein englisches Frühstück. Regelmäßig würde mir es vermutlich nicht bekommen. Eingependelt habe ich mich mittlerweile auf Müsli (echtes Müsli, nicht die gezuckerten Maisflakes und anderes Zeug). Es hat allerdings eine ganze Zeit lang gedauert, bis mir endlich klar war, warum ich Müsli nicht immer vertrage. Das liegt nicht an der jeweiligen Sorte, sondern an der Milch.
Erst seit ein paar Tage probiere ich die Kombination Birchermüsli-Mischung und Yoghurt aus. Mein Magen rebelliert nicht mehr so wie sonst und das Sättigungsgefühl hält auch sehr lange an. Bisher ist das noch eine Fertigmischung von Basic. Mir morgens die Mühe zu machen, frisch Apfel und Banane hineinzugeben, wäre sicher noch gesünder.
Rezept sammle ich genauso gerne wie Kochbücher. Neue Ernährungslehren bekomme ich nur am Rande mit, besonders dann, wenn ein Trend daraus wird wie Low Carb. Verpasst habe ich wohl eher nichts, auch wenn ich mich gerne in dieser Hinsicht eines Besseren belehren lasse.
4 Kommentare
Hallöchen,
Low Carb wird von den Gegnern gerne als „Trend“, „Neu“ oder „Neumodisch“ tituliert. Aber das stimmt nicht so ganz, man darf Low Carb nicht auf Atkins & Co. reduzieren … also auf Ansätze, die in letzten 30-40 Jahren hinzukamen.
Low Carb gab es viel früher, allerdings unter anderen Namen, wie z.B. „Fleischdiät“ oder Banting-Kur schon im 19 Jahrhundert bekannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Low-Carb#Entwicklung
Und auch unsere Vorfahren waren in Paläolithikum notgedrungen Low-Carbler: damals gab es kein Brot, keine Pasta, kein Reis, kein Gebäck etc.
Obst gab es nur saisonal und der Zuckergehalt war niedriger als bei den heutigen hochgezüchteten Sorten. Und Zucker in heutigen mengen gibt es erst seit einigen Jahrzehnten.
Bei Low Carb bin ich mir allerdings noch nicht sicher, ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Ich bin, wie gesagt, noch nicht wirklich durch mit dem Thema. Stichwort „Vorfahren“: ich denke, dass ist auf jeden Fall etwas, was man im Blick haben sollte. Bestimmte Formen der Ernährung und Zubereitung machen durchaus ihren Sinn. Brot zum Beispiel gibt es schon sehr lange und in nahezu allen Kulturen. Dafür muss es meiner Meinung nach auch einen Grund geben.
Musst du auch nicht. Es ist völlig ausreichend, wenn Leute, die dass praktizieren davon überzeugt sind. Ich habe nicht vor zu missionieren. Das überlasse ich den Vegetariern/Veganern. :-)
Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Was dem einen schmeckt und gut tut, muss es nicht bei anderem tun.
Brot gab/gibt es in den sesshaften Kulturen, deren Äcker auch fruchtbar genug waren. Nicht alle Äcker sind dafür fruchtbar genug … mal von den klimatischen Bedingungen abgesehen.
Brot ist billig, vergleichsweise leicht herzustellen und hält sich vergleichsweise lange (z.B. Zwieback). Vor allem aus letzten Grund gibt es auch Käse (hält sich länger als Milch), Pökelfleisch (hält länger als rohes Fleisch) und Wein (hält sich länger als frische Trauben).
Menschen mussten früher zwangsläufig erfinderisch sein, wie Sie die Kalorien konservieren können.
Im übrigen, Alkohol in diversen Formen gibt es auch in den allermeisten Kulturen :-) ist aber noch lange kein Grund das Zeug in rauen Mengen zu konsumieren.
Nur weil es etwas fast überall gibt ist das noch lange kein Qualitätszeichen.
„Das überlasse ich den Vegetariern/Veganern. :-)“ Danke, denn die sind mit ihrem Missionseifer doch etwas unerträglich.
„Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Was dem einen schmeckt und gut tut, muss es nicht bei anderem tun.“ Das ist vermutlich der passende Schlüssel.
Ich habe mich in das Thema Paläo-Diät etwas eingelesen. Einige Argumente kommen mir aus der Instincto-Therapie sehr bekannt vor. Die Unterschied zur Paläo-Diät ist lediglich, dass keine gekochten Sachen erlaubt ist. Ansonsten bleibt die Speisekarte gleich.
Bei der Paläo-Diät sollte man auch berücksichtigen, wie jung unsere Vorfahren gestorben sind…
„Im übrigen, Alkohol in diversen Formen gibt es auch in den allermeisten Kulturen :-) ist aber noch lange kein Grund das Zeug in rauen Mengen zu konsumieren.“ Nicht? Schade eigentlich ;-)
„Nur weil es etwas fast überall gibt ist das noch lange kein Qualitätszeichen.“ Da kann ich nur zustimmen.
Aber wie im Artikel schon angedeutet, ich bin nach wie vor auf der Suche.