Wie es um meine Spanisch-Kenntnisse bestellt ist, werde ich an dieser Stelle nicht aufführen. Geneigte Leser sind vermutlich an der einen oder anderen Stelle hier im Blog bereits fündig geworden. Jedenfalls, aus meiner Sicht hat der Spruch „Das kommt mir spanisch vor“ durchaus seine Berechtigung.
Von Spanien aber erstmal nach Griechenland. Wer das Tagesgeschehen verfolgt, dem ist die bevorstehende Pleite von Griechenland nicht entgangen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Seitens deutscher Politiker bestand zumindest bis vor kurzem noch mehrheitlich der Wille, Griechenland bzw. die dortigen Banken (und weniger die Menschen) zu retten. Das Land solle in der Euro-Zone (die mit dem Geld, nicht der Staatenbund, zu dem auch Länder wie Großbritannien, die trotz eigener Währung nicht untergegangen sind) verbleiben. Für den Normalbürger ist das bereits schwer nachvollziehbar. Es wurde bisher auch vermieden, ihn verständlich aufzuklären. Das Einzige, was er daher zwischen den üblichen Phrasen heraushörte war „es wird meine Steuergelder kosten“.
Im Gegensatz zum Spanisch-Unterricht habe ich in Sozialwissenschenschaften nicht nur gut aufgepasst, sondern war in dem Fach auch ziemlich gut. Hat mich halt mehr interessiert. Was ich damit aber eigentlich sagen will: trotz eines soliden Wissens um wirtschaftliche Zusammenhänge und dem aufmerksamen Verfolgen der aktuellen Diskussion hat sich sich mir das Thema ESM, Eurobonds und Rettungsschirm noch nicht wirklich erschlossen. Meine größte Befürchtung dabei ist, dass es nicht nur mir so geht, sondern auch einer größere Anzahl gewählter Volksvertreter im Bundestag. Es ist alles ein paar Nummern zu groß für uns. Welche finanziellen Risiken und Belastungen auf uns und nachfolgende Generationen zukommen wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Mittlerweile sieht es so aus, als ob auf Grund der Position des Internationalen Währungsfonds (Mitglied in der sogenannten Troika) in Griechenland bald wieder mit Drachmen bezahlt würde. Aus meiner Schulzeit ist mir noch in Erinnerung geblieben, welche unrühmliche Rolle der IWF zum Teil gespielt hat. Mit Troika verbinde ich politisch auch etwas anderers, aber das soll hier nun wirklich nichts zur Sache tun.
Ach ja, Spanien – um den Kreis wieder zu schließen. Das Land schaut gerade auch etwas länger in den Abgrund und blickt Griechenland hinterher, in der Hoffnung, nicht als nächstes zu stürzen.