Zwischendurch gibt es immer wieder Momente, wo ich mich frage, warum ich eigentlich als Autor ausgerechnet bei Krimis aus Genre gelandet bin. Bis Ende letzten Jahres habe ich nicht mal welche gelesen. Gestern, in der Kölner Schreibrunde wurde es mir beim darüber reden ganz klar, warum ich Krimis schreibe.
Um das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen. Vor meinem ersten NaNoWriMo habe ich auch schon geschrieben. Wenn es überhaupt Texte gab, die länger waren, dann vor allem die Weihnachtsgeschichten. Alles andere waren eher Bilder, Eindrücke oder eben Gehversuche. Die allerersten Texte überhaupt, die ich geschrieben habe, waren geprägt von einer gesellschaftskritischen Stimmung. Das habe ich in Bezug auf Prosa aus den Augen verloren, auch wenn ich mich hier im Blog immer wieder zu aktuellen Themen geäußert habe (und das auch weiterhin tun werde). Parallel dazu gibt es bei mir nicht nur ein Interesse an Politik. Ich lese nicht nur viel Zeitung, sondern bin auch politisch etwas aktiv.
Gut. Wie aber kommt jetzt der Krimi ins Spiel? Was ich vorher nie so gesehen habe, und was auch lange gedauert hat, bis ich es begriffen habe: das Genre Krimi ist hervorragend geeignet, um sich mit Politik und Gesellschaft auseinander zu setzen. In einem Krimi, der in der heutigen Zeit angesiedelt ist, hat man immer Bezüge zur Gesellschaft, zu Missständen und letztendlich auch zur Politik. Dabei kann das Ganze, wenn man geschickt vorgeht, ohne belehrenden Zeigefinger daher kommen. Ein guter Krimi Autor schafft es, nicht nur gut zu unterhalten, sondern gleichzeitig auch mit seinem Text zum nachdenken anzuregen – mir zumindest gefällt dieses Vorstellung.