Wer als Bürger im heutigen Deutschland aus der ehemaligen DDR stammt, der kennt unter Umständen das Begrüßungsgeld. Die 100 DM Taschengeld, die der Staat seinen neuen Bürger auszahlte. Unvergessen sind auch die Geschenke, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts den so genannten Gastarbeitern gemacht wurden. Immerhin erhielt einer von ihnen recht medienwirksam ein Mofa überreicht.
Auch manch ein Arbeitnehmer bekommt, obwohl die Zeiten härter geworden sind, zumindest eine Beihilfe für den Umzug, wenn er für den neuen Arbeitgeber seine bisherige Wohnstätte hinter sich lässt.
Keinesfalls dürfte aber jemand stolze 1,2 Millionen Dollar als Umzugshilfe bekommen, so wie der frühere Siemens-Chef Klaus Kleinfeld. Insgesamt erhält er eine „Antrittsprämie” von 8,7 Millionen Dollar. Ein Betrag, bei dem einen die Zornesröte ins Gesicht steigt. War da nicht was mit BENQ, mit dem Verkauf der Mobilfunksparte von Siemens? Gibt es nicht hunderte von Mitarbeitern, die jetzt durch die Schließung ihrer Firmen vor dem nichts stehen? Die nachts nicht mehr schlafen können, die ihr mühsam aufgebautes Haus verlieren werden?
Männern wie Kleinfeld dürfte das eher weniger um den Schlaf bringen. Schließlich werden für ihre Fehltritte Versicherungen abgeschlossne, die im Schadensfall aufkommen. Die Verantwortlichen ziehen, verbrannte Erde hinterlassend, weiter und werden nicht nur von ihrer alten Firma, sondern auch noch von ihrem neuen Arbeitgeber kräftig entlohnt.