Entweder geht er, fällt er oder wird gegangen, daß sind die Möglichkeiten, die es zur Zeit anscheinend für Gerhard Schröder gibt. Sein Rückzug aus dem Kanzleramt scheint sich anzubahnen. Die CDU sieht nach der Wahl in Dresden, bei der sie ein zusätzliches Mandat gewonnen hat, ihre Position gestärkt und pocht nun auf Grund einer Mehrheit von vier Stimmen auf die Kanzlerschaft für Angela Merkel.
Während der Wähler jetzt bangt und Angst vor Merkel und einer Schreckensherrschaft der Wirtschaftsfreunde hat, wird bereits anderorts darüber spekuliert, wie Schröder die Zeit danach gestalten wird. In der SPD lockt ihn vermutlich kein Amt und kein Posten. Im Bundestag würde er sich auch nicht die Blöße geben, als stummer Diener eine merkelsche Regierung mitzutragen. Bei VW sind zur Zeit noch alle Möglichkeiten offen, so daß es dort einen lukrativen Posten geben könnte. Für eine Kariere im Profifußball ist Schröder definitiv zu alt, ein Buch wäre ihm zu zutrauen. Wenn er wieder als Anwalt arbeiten wird, dann sicher nicht als der der kleinen Leute.
Im Prinzip bleibt eigentlich nur eine Option über: Die als Bundeskanzler. Wenn denn in Deutschland sein Stern zu sinken beginnt, wird er sich wohl ein neues Land suchen. Mit einem Italienisch Grundkurs, etwas Schminke und viel guten Willen könnt er Berlusconi beerben. Zumindest was Haare angeht weisen beide eine Gemeinsamkeit auf.