Die Schüler in NRW dürfen sich freuen. Ab nächstes Jahr wird die Schulzeit bis zum Abitur auf 12 Jahre verkürzt. Ein Jahr länger arbeiten, bzw. auf Sozialhilfe angewiesen sein – gerechnet auf die Zeit bis zur Rente. Im Frühjahr 2007 wird dann für Abiturienten ein Zentralabitur eingeführt. Bürokratische Normierung siegt über pädagogische Gestaltung der Abiturprüfungen.
Für alle Schulstufen gibt es in der 10. Klasse zudem eine einheitliche Prüfung zum Erwerb eines „mittleren Bildungsabschlusses“. Was bisher nicht bekannt wurde ist, wem die Änderungen im Schulgesetz zu Gute kommen. Das man die gleiche Stoffmenge in weniger Zeit unterrichten kann, ist ein verbreiteter Irrglaube. Auch Sprüche wie „damals musste ich mit 14 schon in die Lehre“ sind fehl am Platz. Jugend und Erwachsen werden sind heute anders. Wir tun daher gut daran, Schülern noch den Schonraum, den sie bis zum Beginn des „Ernst des Lebens“ haben, zu lassen. Die Vorteile sind nicht auf der Seite der betroffenen Schülerinnen und Schülern zu suchen, sonder im Haushalt des Landes. Durch eine Verkürzung der Schulzeit können Lehrerstellen eingespart werden. Wieder zeigt sich, das die Bildung von Kindern und Jugendlichen keine Lobby hat.