Wenn ich mich mal nicht über Politik aufregen, kann es auch ganz entspannt zugegeben. Zum Beispiel mit einem Nachmittag im Park. Wobei „Park“ für diverse Kölner Grünflächen etwas zu hoch gegriffen ist. Ein paar Bäume, vertrocknete Stücke Wiese — das ,acht meiner Definition noch keinen richtigen Park aus. Zum mal dann, wenn da noch der Eiswagen durchfährt oder Privatpersonen mit ihrem PKW. Obwohl das natürlich verboten ist, was aber den Kölner an sich grundsätzlich wenig kümmert.
Aber immerhin, wenn man die Augen zu macht, bereits einige Gläser Wein getrunken hat, kommt einem der Autoverkehr auf der Inneren Kanalstraße so vor als befände sich der Lohse-Park direkt am Meer — oder weniger. Der Sonntag Nachmittag brachte im Schatten unter Bäumen ein frisches Lüftchen, wir saßen entspannt auf meiner Schweizer Armeedecke — jene Decke, die zufällig meine Initialen trägt und die ich vor Jahren in einer Ferienhütte im Tessin gefunden habe.
Neben Käsekuchen, Salat, Baguette und selbstverständlich guten Wein gab es auch etwas vom Grill. Vielleicht hat die eine oder der andere unter den Leserinnen und Lesern noch im Hinterkopf, dass meine Frau und ich bekennende Elektrogriller sind. Das wirft Fragen auf, wenn ich von einem „Park“, also draußen, und grillen spreche. Naheliegende Vermutung wäre, einen fremden Grill zu vermuten. Aber nein, es war tatsächlich unser eigener Grill. Wir besitzen tatsächlich einen, der auch ohne Strom (dementsprechend sogar in einem Krisenfall) funktioniert.
Mit dem Umzug nach Köln verkauften wir vor sechs Jahren unseren IKEA-Kugelgrill mangels vermuteter Möglichkeiten an damalige Nachbar. Eine dumme Idee, wie sich später herausstellte. Es brauchte etwas, bis wir einen vor vier Jahren endlich einen neuen Grill für den Außeneinsatz kauften. Ein kompaktes Modell mit Transporttasche, welches weder mit Gas noch normaler Grillkohle betrieben wird, sondern mit einem gepressten rundem Brikett aus Kokosschalen.
Wenn es nicht gerade so windig wie am vergangen Sonntag ist, zündet man das Brikett an, wartet etwas und kann dann 40 bis 150 Minuten lang grillen. Ohne große Rauchentwicklung. Das was über bleibt ist feine Asche, die schnell abgekühlt und sich einfach entsorgen lässt. Es war das zweite Mal, dass wir den Grill verwendeten. Das erste Mal im Übrigen auch im Lohse-Park.
Wie dem auch sei, die Würstchen waren in Rekordzeit fertig, wir satt und zufrieden — und hätten aber von der Leistung des Grills her noch locker lange weite machen können. Das führte dann zur Erkenntnis, so was häufiger zu wiederholen, weil es einfach schön ist und Spaß macht. Insbesondere dann, wenn man eben nicht lediglich zu zweit ist, sondern mit mehreren. Da teilt sich dann auch das Risiko, einen verirrten Fußball vor den Kopf zu bekommen, auf mehre Personen auf.
Als ich unseren Grill im Mai 2011 kaufte, erwarb ich dazu zwei Kokos-Grillbriketts. So was kann man in seiner Kundenhistorie nachschlagen. Da das letzte aus der Packung am vergangen Sonntag aufgebracht war, suchte ich gestern nach einer Möglichkeit der Nachbestellung. Die fand ich dann auch. Dazu allerdings auch noch viel mehr. Unser jetziger Grill kostete damals rund 25 Euro. Kaufen kann ihn derzeit nicht mehr, genauso wie die Briketts. Bei der Recherche stieß ich dann nicht nur auf einen anderen Anbieter für die Briketts, sondern ebenso auf einen Hersteller eines Grills, der wie für uns gemacht zu sein scheint.
Obwohl meine Frau und ich seit gut drei Jahren beim Thema Grill für den Balkon uns immer wieder um einen Weber-Grill drehen, kam es nie zu einem wirklichen Kauf eines Geräts. Weil der Sommer zu kurz war, der Platz auf dem Balkon zu klein für ein großes Modell, die Gaskartuschen zu teuer (und die Gasflaschen zu unhandlich für Menschen, die ganz ohne Auto auskommen). Und eigentlich haben viele Leute die wir kennen, einen Weber-Grill. Auch hier in der Siedlung gibt es extrem viele Nachbarn, die damit ausgestattet sind.
Wir neigen dann dazu, uns für was anderes zu entscheiden, einfach aus Prinzip, um nicht mit dem Strom zu schwimmen. Im Fall des Weber-Grills wäre das aber auch uns schwer gefallen, denn etwas zu kaufen was ziemlich gut ist nur um sich zu unterscheiden ist, seien wir ehrlich, ziemlich blöd.
Jetzt aber gibt es für das kommende Jahr eine Alternative, die wie maßgeschneidert für uns. Quasi eine Luxusversion des Grills, der am Sonntag noch im Einsatz war. Der Coob Grill. Sieht schick aus, wird seit 1950 hergestellt und man kann mit ihm ganz ohne Rauch grillen. Und nicht nur das. Eigentlich ist das eine, wenn man so will, komplette Outdoorküche. Grillen, kochen, backen — die Entwicklungsgeschichte des Coob Grill zeigt, warum das auch so ist. Meine Frau und ich sind in jedem Fall schon mal Feuer und Flamme. Was der Grill taugt, wird sich dann hoffentlich im nächsten Jahr zeigen — es sei denn, wir schieben die Kaufentscheidung wieder auf.
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