Es ist schon eine Weile her, dass ich Fallout 3 auf der Xbox 360 gespielt habe. Das war bisher mein einiger Teil aus der Reihe und vermutlich wird es auch so bleiben. Der angekündigte vierte Teil wird im Herbst diesen Jahres für diverse Plattformen erscheinen.
Mir hat das Spiel zwar gefallen (trotz oder gerade wegen des düsteren Szenarios), aber die Anschaffung einer neuen Konsole ist nicht geplant. Um so überraschter war ich heute morgen, im App Store Fallout Shelter vorzufinden. Quasi als Appetizer für den kommenden Fallout-Teil hat Bethesda das kostenlose iOS-Spiel veröffentlicht.
Hier baut man keine Stadt, sondern einen Atombunker, passend zu Setting des großen Bruders. Die Grafik des Spiels ist dabei den Videos entnommen, die man bei Fallout im Vault zu sehen bekam. Nach und nach vergrößert man den Bunker, weisst ankommende Überlebende oder im Bunker gezeugten Nachwuchs verschieden Tätigkeiten zu. Dabei hat jede Figur ihre Stärken und Schwächen. Manche geben gute Wissenschaftler ab, andere eignen sich für Erkundungsmissionen ins Ödland und wieder andere, nun ja, kochen für den Rest der Bewohner.
Interessanter Weise ist Fallout Shelter ein Free-to-play Spiel, was zu funktionieren scheint. Man kauft für echtes Geld keine Zeit oder Spielwährung, sondern eine so genannte Lunchbox — eine Art Ü-Ei für Vault-Bewohner. Darin befinden sich zufällig sortiert Kronkorken (die Währung), Ausrüstungsgegenstände oder aber besondere neue Bewohner. Die Lunchboxen erhält man aber auch für das Erfüllen von Aufträgen.
Selbstverständlich gibt es in dem Spiel Timer. Nahrung, Wasser, Strom und vieles mehr. Die lassen sich aber nicht mit echtem Geld beschleunigen, sondern auf zwei Arten. Entweder, in dem man Fachpersonal in dem Bereich beschäftigt (also Bewohner, die für den Job besonders geeignet sind) oder aber, in dem man den betreffenden Bereich beschleunigt. Das ist gratis, aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Hat man Glück, wird schneller produziert und man erhält sogar noch einen Bonus. Pech aber, wenn das fehlschlägt und ein Feuer ausbricht oder radioaktiv verseuchte Kakerlaken auftauchen.
Eine weitere Besonderheit unterscheidet Fallout Shelter von anderen Free-to-play Vertretern. Man kann bis zu drei unabhängige Bunker mit jeweils eigenen Spielständen erstellen. So bleibt das Spiel in jedem Fall kurzweilig. Das dürfte auch der große Plan des Entwicklers Bethesda sein. Man will nicht unbedingt reich werden mit dem Titel, sondern Fans die Wartezeit bis zum Herbst versüßen und zusätzlich noch so geschickt Werbung machen, dass Unentschlossen auch Appetit auf Fallout 4 bekommen.