Schön während seines letztendlich abgebrochenen Studiums hatte Lars festgestellt, worin seine Stärke lag. Er, der sich gerne für andere einsetzte, konnte vermitteln, für einen Ausgleich sorgen. Selbst dann, wenn die Interesse unterschiedlich, gar gegensätzlich waren.
Lars konnte auf seine ganz eigen Weise Probleme lösen. Zu ihm kam man jedoch nicht, wenn man seinen Hund verloren hatte, sondern den Köter loswerden wollte, der letztes Jahr das Weihnachtsgeschenk für die Kinder eines jetzt entnervten Vaters war. Eines Vaters wie jenes Mannes, dessen E-Mail gerade im Posteingangsfach von Lars als eingehend angezeigt wurde. Lars unterbrach seine Patience, denn mehr noch als Geduld brauchte er Geld. Die Person, die Charles nannte, stellte einen Betrag zu Lösung ihres Problems in Aussicht, der in besseren Zeiten eher lächerlich für Lars geklungen hätte.
Immerhin, das Anliegen dieses Charles passte perfekt zu einem anderen Problem, welches sich Lars vor zwei Tagen fein säuberlich auf eine Karteikarte notiert hatte. Eine Frau, die sich Sorgen um ihre nun mehr ganz allein lebende Mutter machte.
Lars druckte die Mail von Charles aus, markierte die Adresse mit einem gelben Stift und griff zum Stadtplan von Köln, der auf seinem Tisch lag. In gewissen Dingen verhielt sich Lars aus gutem Grund altmodisch.