Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends war „Matrix“ der Film im Kino, der am meisten Eindruck hinterließ und stilbildend war. Gesehen habe ich ihn damals in einem Kino in Bielefeld, der Stadt, die mich 18 Jahre meines Lebens gekostet hat.
Genauso wie „Matrix“ hinterlässt auch Bielefeld einen Eindruck (und natürlich auch einen Abdruck auf der Seele). Der Matrix kann man genauso wenig entkommen wie Bielefeld. Man glaubt lediglich, man sei noch mal davon gekommen. Tatsächlich ist es so, dass Bielefeld für mich in Köln genauso präsent ist wie früher. Ahnungslos läuft man an der Neusser Straße in Nippes entlang, zwei Frauen die vor einem laufen. Sie unterhalten sich, man hört nicht richtig zu, warum auch, das Gespräch der einem völlig fremden Frauen geht einen schließlich nichts an. „Bla, Bla, Bla Bielefeld.“ Man hat sich nicht verhört. Sie haben tatsächlich von Bielefeld gesprochen.
Auf 1live läuft Musik, von irgend so einem Casper. Der Moderator tut, was Moderatoren am besten können, einfach ins Lied reinquatschen (war mir in dem Fall egal, fand ich eh nicht so dolle). Die Ohren sind mit weghören beschäftigt, als wieder dieses Stichwort fällt: Bielefeld. Benjamin Griffey hat in Bielefeld Pädagogik studiert. (Gleiche Stadt, gleiche Uni, gleicher Studiengang bei mir, aber keine Angst, ich erspare der Welt mein Gesang.)
Röchelnd greift man zum Glas, trinkt etwas Wasser und hofft, dass sich der Puls wieder entschleunigt. Keine Chance, es klingelt an der Tür. Ein Paket für die Frau. Druckerpatronen, von einer Firma aus Bielefeld. Blass legt man es ihr auf den Schreibtisch, der Blick fällt auf die von ihr kürzlich gekauften Laminierfolien. Hergestellt in Bielefeld.
Unmöglich, dieser Stadt zu entkommen. Um sich etwas abzulenken, scrollt man durch sein Timeline bei Twitter. Ein Link, auf den man klickt.
Bewusstlos falle ich vom Stuhl. Das Sammelalbum von Panini zu „Bielefeld“ war entschieden zu viel für mich.
2 Kommentare
Ist es wirklich so schlimm? ;)
Natürlich — nicht :-)